Ansbach - Bayreuther Truppen in
Amerika (1777-1783)
Der 1. Nachschub in der
Darstellung eines Teilnehmers.
Von Horst Lochner und Henry
Retzer
Der 28. Februar 2002 war ein historischer
Gedenktag: Zum 225. Male jährte sich der
Tag, an dem Truppen aus der Markgrafschaft
Ansbach- Bayreuth in Marsch gesetzt wurden, um für den Kampf gegen die Revolutionstruppen
in Nordamerika eingesetzt zu werden. Am
28.Februar 1777 um 7 Uhr früh begann für viele junge Männer aus dem Bayreuther
Land zunächst ein Marsch von Bayreuth nach Ansbach. Dort kamen dann weitere junge Soldaten dazu,
um sich auf den weiten Weg nach Amerika zu begeben, um für den Fürsten und das
Vaterland- PRO PRINCIPE ET PATRIA
- wie es auf der geweihten Regimentsfahne steht, besonders für Markgraf
Carl Alexander, den letzten Markgrafen
von Ansbach- Bayreuth, und hauptsächlich für dessen Vetter, den seit
1760 regierenden König Georg III von England in Amerika gegen die
dortigen Rebellen zu kämpfen.
Auf eine Darstellung der
Hintergründe dieses Krieges wird hier verzichtet, es ist oft genug darüber
berichtet worden. Die Rebellen waren Einwohner der 13 britischen Kolonien in
Nord- Amerika, die sich ihre völkerrechtliche Selbstständigkeit erkämpfen
wollten und die Gründer und ersten Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika
wurden. In Amerika wird dieses bedeutende Ereignis, das in Deutschland als
Unabhängigkeitskrieg bezeichnet wird, Revwar (Revolutionskrieg) genannt.
Die historische Aufarbeitung
des für das einstige Ansbach- Bayreuth weltpolitischen Ereignisses erfolgte
erst langsam, beginnend etwa 1860. In Deutschland gab es Spuren in Form von
Tagebüchern, die Soldaten während der Kriegszeit führten. Aber viele dieser
Soldaten schrieben ihre im Feld gemachten Notizen erst Jahre nach ihrer
Rückkehr in Deutschland ins Reine.
Das Tagebuch eines dieser
Soldaten hebt sich von den anderen deutlich ab:
Das des Johann Conrad Doehla,
der vor und nach dem Krieg in der kleinen Ortschaft Zell im Fichtelgebirge in
Franken lebte. Erst im Jahre 1811 schrieb er seine Notizen um, für seinen
Kriegsfreund Johann Adam Holper, der später Metzgermeister in Münchberg
unweit Zell war.
Holper erbte das Tagebuch
nach Doehlas Tod im Jahre 1820 und vererbte es später weiter. Durch weitere
Erbschaften verlor sich die Spur dieses Originals. Wir wissen nicht, wie viele
Abschriften von Abschriften erstellt worden sind und so die Urschrift bewusst
oder unbewusst verfälscht worden ist.
Die Abschrift eines Dr. Holper
aus dem Jahre 1901 ist in der Bibliothek des Historischen Vereins zu finden.
Diese nahm Wilhelm v. Waldenfels als Grundlage für seine Veröffentlichung
des Doehla-Tagebuches aus dem
Unabhängigkeitskrieg im „Archiv für Geschichte und Altertumskunde von
Oberfranken“ 1912 und 1913.
Alles ist einsehbar. Das
Abschrifts-Original aus dem Jahr 1901, das fein säuberlich mit Bleistift
durchstrichen zeigt, was v. Waldenfels nicht in seine Publikation übernommen
hat. Es sind nicht nur viele kleine einzelne Passagen, es sind auch ganze
Seiten; einmal 30 Seiten, die einfach nicht übernommen worden sind, sieht man
davon ab, dass auch ein Anhang von 68 Seiten
mit Liedern, Gedichten, Gebeten, Geldumrechnungstabellen und
Entfernungsaufzeichnungen weggelassen
wurde. Und weiter einsehbar sind natürlich die beiden Bände aus dem Jahr 1912
und 1913 des Historischen Vereins.
Die 1912/13 veröffentlichte
Ausgabe des Doehla-Tagebuchs gilt als das Standardwerk für jeden Historiker,
der sich mit dem Unabhängigkeitskrieg befasst. Und das trotz der vielen Lücken
und Veränderungen.
In vielen Veröffentlichungen
kann man lesen, dass das Original Doehla-Tagebuch verschollen ist. Dies war ein
Anreiz danach zu suchen. Besonders, da in den Veröffentlichungen 1912-1913
viele historische und geographische Angaben über Amerika stehen, die von dem
einfachen Soldaten Doehla eigentlich nicht stammen konnten.
Es ist gelungen, einen
wortgleichen Text in den Bayreuther Zeitungen und in der v. Waldenfels–Veröffentlichung
zu finden..
Zwischen den Doehla
Aufzeichnungen vom 4. Januar 1779 und 7. Januar 1779 erscheint eine
Beschreibung des Generals Washington. Dieser Bericht ist fast
wortwörtlich einem Bericht eines Korrespondenten aus London vom 25.September
1779 entnommen, der in den Bayreuther
Zeitungen Num. 137 vom 7. Oct. 1779 auf Seite 695 abgedruckt ist.
War v. Waldenfels, an
diesen Veränderungen des Originaltextes schuld?
Nein, er war es nicht. Bereits
in der Abschrift von 1901 sind die entsprechenden Texte auch zu finden.
Es musste das Original
gefunden werden! Das gelang zwar nicht, doch liegt jetzt die wahrscheinlich
erste Abschrift vor. Sie hebt sich deutlich von der Veröffentlichung des ersten
Herausgebers ab. Dank der Mithilfe von Prof. Dr. Robert Selig aus Holland / USA
liegt uns nun der Microfilm vor. Diese Abschrift ist in der so genannten
Bancroft Sammlung in der New York Public Library in New York City deponiert.
Aber auch in dieser Abschrift sind Texte aus den Bayreuther Zeitungen zu
finden. Es wird wohl Doehla selbst gewesen sein, der sein eigenes Tagebuch beim
Umschreiben mit den historischen und geographischen Berichten ergänzt hat.
In der Bancroft Sammlung
liegen aber noch weitere Unterlagen aus dem Unabhängigkeitskrieg vor: z.B.
Briefe und Berichte des Leutnants Christian Friedrich von Bartholomaei, der mit
dem ersten Nachschub fast ein Jahr nach Amerika unterwegs war.
Nachschub nach Amerika, warum?
Durch militärische Verluste,
Krankheiten und Todesfälle musste die mit England vertraglich vereinbarte
Sollstärke der Soldaten erhalten bleiben. Schließlich wollte der Markgraf gutes
Geld von England für seine vermieteten Soldaten haben. Während des Krieges
1777-1783 gab es fünf Nachlieferungen der Ware Soldat aus Franken für Amerika..
Der erste Nachschub nach Amerika begann bereits ein halbes Jahr nach dem 1. Ausmarsch, und zwar im Herbst 1777.
Spärliche Informationen lagen
bisher darüber vor. Doch Dank des erwähnten C.F. von Bartholomaei sind wichtige
historische Briefe wiedergefunden worden, die von Henry Retzer aus Hanover in
USA bearbeitet worden sind.
Und die damals beteiligten
Soldaten erlebten eine wahre Odyssee. Fast ein Jahr waren sie zum Einsatzort
Amerika unterwegs. Es traten bereits kurz nach dem Abmarsch Schwierigkeiten mit
Friedrich dem Großen von Preußen auf, der seinem Neffen, dem Markgrafen Carl
Alexander von Ansbach- Bayreuth nicht erlaubte, die Truppen durch preußisches
Gebiet marschieren zu lassen. Das Problem mit Bayern zeichnete sich für den
Preußenkönig bereits ab und den Bayerischen Erbfolgekrieg gab es dann auch
wirklich. [1])
Jedenfalls waren die
Ansbach-Bayreuther Truppen im Winter zunächst in Bendorf bei Neuwied. [2]) und lagen dort mehrere Wochen untätig herum, während langsam die kalte Jahreszeit begann. Aus
Furcht vor Desertierung war die Unterkunft zunächst auf den engen Schiffen [3]) und nicht an Land, nach zwei Wochen aber in Bendorf. [4])
Bei dem ersten Nachschub war auch der evangelische Feldprediger
Johann Philipp Erb dabei, der allerdings erst in England zu den Soldaten kam.
Durch Wiederauffinden seines in Amerika geführten Feldkirchenbuches in St.
Georgen bei Bayreuth, konnte eine Reihe kleiner Details geklärt werden.
Nach der Zwangspause in Bendorf marschierte man zurück nach Hanau zur
Überwinterung und zog dann im Februar über Nienburg nach Bremerhaven. Nach
vielen weiteren Verzögerungen verließ man England erst am 15. Juni und kam in
America am 6.September 1778 an. Von den 321 Mann, die in Ansbach
abmarschierten, erreichten 318 Amerika.
Nachfolgend :
Der erste Nachschub der
Ansbach- Bayreuther Truppen 1777-1778
29. Okt. 1777
Abmarsch in Ansbach. [5]), [6])
31. Oktober 1777
Einschiffung in Marktsteft.
12. Nov. 1777
Ankunft in Bonn. [7])
Bis ca. Mitte Dezember 1777
Stationierung in Bendorf. Nur die neuen Uniformen
und Arzneien fuhren unter Aufsicht des Feldpredigers Joh. Philipp Erb über Bonn
nach Holland und von dort auf englischen
Schiffen vorab nach Portsmouth, wo man sich mit den Truppen im März 1778 wieder
traf. [8])
Bis Ende Februar 1778
Überwinterung in Hanau. Weiterer
Marsch im Februar / März 1778: Friedberg, Gießen; Marburg, Münster, Hannover.
8. März 1778
Eintreffen in Nienburg ....
und warten auf die Transportschiffe.
23.März 1778
Einschiffung in Nienburg/ Weser [9])
6. April 1778
Einschiffung in Bremerlehe. [10])
7. Mai 1778
Pfarrer Erb hält Kommunion auf
Schiff “Amity Succession", in Spithead bei Portsmouth. Wilhelm
Fields war der englischer Schiffskapitän aus Scarsborough [11])
9. Mai 1778
Pfarrer Erb hält Kommunion auf
Schiff „Henry“ [12])
11. Mai 1778
Pfarrer Erb hält Kommunion auf Schiff „Bellona“
[13])
20. Mai 1778
Pfarrer Erb hält die Taufe der Maria Magdalena Klee
(geb. 19.Mai 1778) auf dem Schiff
„Two Brothers“ [14])
24. Mai 1778
Abfahrt von Portsmouth, England. [15])
6. Juni 1778
Eintragung des Pfarrer Erb auf Schiff Henry
in Torbay, England: Bestattung an Land: Johann Kauffmann – vermutlich ein Kind [16])
15. Juni 1778
Landsend in England wird passiert. [17])
6. Sept. 1778
Um 10 Uhr Anker in Sandy Hook [18])
7. Sept. 1778
Jäger und Kranke steigen aus. [19])
10.Sept. 1778
Die Jäger treffen im Lager Speakenhill bei
Kingsbridge nahe dem Fort Independence ein [20])
und stehen unter dem Kommando des Obristlieutenant Wurmb.
12.Okt. 1778
Eintreffen im Lager Windmillhill auf der Insel
Rhode Island [21])
Es folgen:
Bartholomaei Briefe 1778 Nr. 1-3
Seereisebericht des Bartholomaei
Bartholomaei Brief 1778 Nr. 4
Anmerkung:
Dem Originaltext wurden in eckigen Klammern Bemerkungen der Verfasser
zum besseren Verständnis eingefügt.
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1. Brief Nienburg
[in Hannover], den 22. März 1778.
Reichs-Frey-Hochwohlgebohrner Herr,
Gnädig Hochgebiethender Herr
Minister [von Gemmingen],
Nach vielen zu Waßer und zu
Lande oft sehr unbequem gemachten Reisen, werden wir Morgen auf der Weser
wiederum eingeschift. Auf diesen Schiffen bleiben wir bis Vegesak, wo man uns
auf Kähne setzen, und in Bremerleh auf die großen Schiffe [e]mbarquiren wird.
So nahe nunmehr unser Schiksaal seiner Entwiklung scheint, so sehr machen uns
gewiße Nachrichten furchtsam. Indeßen hoffe ich doch, das Ende unserer Wünsche
zu erlangen. So wie ich mir bisher angelegen seyn ließ troz aller Feinde meine
Schuldigkeit vollkommen zu erfüllen, so werde auch in America nichts ermangeln
laßen, mich der Gnade, ein Officier von dem Ansbachischen Hause zu seyn, würdig
zu machen. Nur muß ich mir die fortthaurende Gnade und Protection Ew.Excellenz
zu Ausführung meines Vorhabens gehorsamst erbitten.
Ehe ich aber noch die Reise in
einen andern Welt-Theil antrete, so unterfange mich noch, zwey Sachen von
Ew.Excellenz demüthigst zu erbitten: Die eine ist ein kleines Empfehlungs
Schreiben an H[err] Hauptmann v.Crammon,[22]) die 2te, daß wenn ich das
Unglük haben sollte, vor dem Feind Bleßuren zu erhalten, die mich zu ferneren
Diensten untauglich machten, Ew.Excellenz vor mein künftiges Schiksaal zu
sorgen, sich würdigen möchten. Ich
küße Eurer Excellenz der Frau Gemahl. Excell. und dem ganzen Gemming[en] Hause,
besonders meinen theuresten Hr.Baron Carl [23]) die Hände, und ersterbe in
tiefsten Respect und Verehrung
Ew. Reichs-Frey-Herrl.
Excellenz unterthänigst gehorsamster Diener
C F v.Bartholomaei Lieut.
2.Brief
Vom
Schif Bellona bey Portsmouth, den 22. April 1778.
Reichs-Frey Hochwohlgebohrner
Höchst zu verehrender Herr
Geheime-Minister,
da ich den 29ten Octobr. 1777
aus Ansbach marchirte, so hofte ich sicher, heute als den 22ten April 1778 aus
America schreiben zu können; allein wir sind nach einer Reise von fast 6 Monat
erst bey Portsmuth. Entweder ist uns das Schiksaal zu sehr gewogen, und will
uns in keinen andern Welt-Theil gehen laßen, oder, welches ich eher glaube verfolgt
uns das Unglük. Wir kommen fast nicht von der Stelle und finden allerwärts
Hinderniße. Ich glaube schwerlich, daß unsere Truppen in America in Zeit 6
Monaten, ohngeachtet der vielen Märsche und Attaquen das ausgestanden haben,
was wir bishero litten. Ich werde Eurer Excellenz ein kurze Beschreibung nur
von der lezten Schiffarth machen.--
Den 23ten Mart. gingen wir aus
Nienburg zu Schiffe. Die Ansbach. Truppen erhielten deren 4. Davon ich das
schlechteste, welches die Kranken, Maroden und 8 Mann Hanauer in sich faste,
erhielt. Wie diese Schiffe beschaffen waren, und wie elend der Plaz für einen
Officier war, werden die zurück gekommenen Commandirten, schon gesagt haben.
Ich melde nur daß wir den 23ten und 24ten wegen widrigen Winde, gleich beym
Anfang unserer Reise stille liegen musten. Den 24ten Abends machten wir nur
etwa 2 Stunden. Den 26ten musten wir schon wieder liegen bleiben, weil wir
wegen Sturm auf der Weser nicht fahren konnten, das dauerte bis den 27ten,
28ten, 29ten und 30ten. Den 31ten fuhren wir etliche Meilen, musten aber wegen
Sturm bey einem Berge Anker werfen. Hier fiel der Jäger Kaufmann ins Waßer,
wurde aber wieder gerettet. Den 1ten April fuhren wir weiter, machten aber
wegen Sturm halt; hier ersof ein Musquet[ier] Nahmens Moser. Den 2ten passirten
wir Bremen den 3ten kamen wir nach Vegesak, wo wir 5 kleine Schiffe mit Segeln
bekamen. Bis hirher war die Reise besonders dieser wegen höchst elend, weil in
dem Schiffe kein Herd zum Feuermachen war, auch für die Officiers außer bey
Herr RittMeister[24]) keine Cajutte sich befand,
sondern nur forne ein Plaz von einigen Schritten da war, wo die Schiffsleute
Feuer machten, und wir aus Ermanglung eines Rauchfangs bey dem contrairen Winde
fast erstickten. Die neu überkommenen Schiffe waren zwar schön, unsere Cajutte
aber so enge wie ein Hundeloch, so daß Lt. Feder[25]) bey denen Soldaten campiren,
und Lt. Nagler[26]) quer über schlafen musten.
Wie ich und meine Frau [27]) placirt waren ist leicht zu
denken. Den 4ten April fuhren wir eine halbe Stunde, da wir wegen Sturm Anker
werfen musten. Den 5ten endlich kamen wir nach Bremerleh, passirten vor den
General Faucit[28]) die Musterung blieben aber
noch in unsern kleinen Schiffen. Ich ging mit den B[aron] Reizenstein nach
Bremerleh theils um Louis d'or [franz. Goldmünze] zu wechseln, theils um etwas
zu eßen, weil für die Officiers nicht gekocht war. Ich kaufte etwas weniges
Victualien ein, weil wir kein Geld bekamen, und wurden den 6ten auf die große
Schiffe embarquirt. H.RittMeister v.Dieskau,[29]) Lt. v.Reizenstein[30]) und Be[c]k[31]), [32]) hielten das Schiff Henry,
Lt. Feder, Lt. Nagler und ich das Schiff Bellona, worauf 157 M.
12 Weib. 2 Kind und 1 Bedienter war. Herr Major v.Schallern[33]) von Heßen das Schif Springsfield,
H.Hptm. v.Seibisch[34]) von Waldekern das Schiff Tu
Broders[35]), Hptm. [L]enz[36]) v[on den] Hanauern das
Schiff Succession Lt. Kanstein[37]) von Heßen, mit etl. Hanauern
das Schiff Christine, und 1 Fregatte mit 14 Canonen Alteney Perry
zur Convoy. Nach soviel ausgestandenen Stürmen hoften wir gutes Wetter, aber
umsonst. Den 7ten blieben wir wegen Wind-Stille vor Anker liegen. Den 8ten
fuhren wir etwas, musten aber in Ermanglung des Windes Anker werfen. Den 9ten
fuhren wir ein wenig, den 10ten ging es gut, so wie den 11ten den 12ten sahen
wir viel fremde Schiffe, und lateden unsere Canonen mit Kugeln und Cartetschen.
Es fiel ein starker Nebel ein. Abends kam ein starker Sturm, welcher den 13ten
fortthauerte, und uns den 14ten Zwang bey Dover zu ankern. Abends lichteten wir
die Anker, bekamen aber contrairen Wind und Sturm, welcher nicht aufhörte bis
wir den 17ten als am Char-Freytage, mit unendlicher Müh ohnweit Portsmuth
ankerten. Aller dieser Ungemäglichkeiten aber ohngeachtet, ist unsere Cajutte
von der See-Krankheit verschonet geblieben, unsere Soldaten aber waren fast
alle krank, so wie die Hochlöblichen Offrs. auf Henry mit ihren Leuten.
Das erstaunende Wanken des
Schiffes hat uns dem ohngeachtet unsere Köpfe ziemlich tubiret, und die Kost
welche wie bekannt wegen das mit See Salz ganz angefüllten Fleisches fast nicht
zu gebrauchen ist, hat uns arme Teufel am meisten gequälet. Deficiente pecu
deficit omne.[38]) Unser Schifs-Capitain so wie
alle Matrosen können nichts als Englisch, welches ein großes Elend für uns ist,
und wir können auch vor Geld nicht das geringste im Schiffe bekommen.
Das
Schiff Succession hat in dieser kurzen Reise einen solchen Schaden
bekommen, daß es muß ausgelaten werden; und weil unsere Schiffe zu viel
Mannschaft haben, und unsere Equipage mit dem Feldprediger auch hier angekommen
ist, so bekommen wir noch ein
Schif Am[it]y-Succession
genannt, auf welches in einigen Tagen die übersezte Mannschaft, von unsern 2
Schiffen kommen wird. Die Hanauer gehen in kurzen alleine voraus nach Quebec, wohin
auch die Zerbster, welche aber noch nicht angekommen sind, bestimmt sind.
Wir erwarten noch 1500
Engländer, welche aber nach Gibraltar zur Verstärkung gehen. Hier in Portsmuth
wird ein neues Festungswerk angelegt, und sind vor ohngefehr 6 Wochen blos aus
diesen in 3 Theilen bestehenden Stadt 1500 iunge Leute mit Gewalt weggenommen
worden, welches verursachet, daß sich kein junger Kerl bliken läßt. Man
spricht, zuverläßig, daß England den Krieg mit Gewaltthätigkeiten ohne
Kriegs-Declaration anfangen wird, zu welchen Ende eine Flotte von 30
Kriegsschiffen von hier abgehet. Es ist auch gestern ein Englischer Hauptmann
von 62ten Regiment auf unsern Schiff gewesen, welcher sich erkundiget hat, ob
wir alle Gewehr haben, und uns sagte, daß wir auf den Mann 60 Patronen, und vor
die Jäger Pulver und Bley bekommen sollten. Gestern sind 3 Matrosen auf einen
Kahn desertirt, welches viel Aufsehens macht. Lt. Feder und ich sind vorgestern
in Portsmuth gewesen. Es ist daselbst alles ganz außerordentlich theuer.
Das lb [=Pfund] schlechter Schnupf oder Rauch-Tabak kostet 1 f [=Gulden] 55 kr
[=Kreuzer] der beßere 3 oder 4 Gulden das lb Zuker 2 f 10 kr, und der Caffee
noch theurer, das Maas Bier 10 kr. Unsere Soldaten klagen über den Zwibak, weil
sie sich nicht satt eßen können, und da sie weder Schnupf noch Rauch-Tabak
haben, so ist das Schreien allgemein. Der H.RittMstr. hat a Conto der Gage
ieden Mann 1 Schilling oder 30 kr geben laßen, welches aber nichts ausgibt, wie
dann ein Musquet. gleich in einen Tage die 30 kr in weißen Brod verfraß. Ich
habe gehört daß der H.Obrist v.Eyb,[39]) Hptmann. v.Grammon[40]) und Lt. v.Mattenfeld[41]) zurük kommen, und anstatt
des Hpt. v.Grammon, der H. v.Wallenfels[42]) unser Commandant wird. Mir
ist dieser Zufall nicht angenehm, weil ich den H. v.Wallenfels nicht bekannt
bin, vornemlich wegen Lt. Beck, von deßen Caracter die zurük gekommen
Unter-officiers, so wie H.Lt. v.Poellniz am besten Nachricht geben können,
welcher uns Officieren alles gebrannte Herzeleid angethan hat. Ich unterfange
mich dahero Eure Excellenz unterthänigst zu bitten, meine Wenigkeit dem Hl.
v.Wallenfeld zu empfehlen, damit ich und der Beck nicht zu einer Compagnie
kommen, denn weil in unsern Patent der Beck mir in der Anciennitaet vorgesezet
worden, so thut mir dieses bey einem Manne, der so intricand ist, und so
außerordentlich schmeicheln kann, zeitlebens Schaden.
Wenn Ew.Excellenz mir diese
Gnade erweißen wollen, so hoffe daß Dero Brief eher als wir in America seyn
wird. Wir wären gestern und heute gerne nach Portsmuth gefahren, um doch noch
etwas einzukaufen, es ist aber so ein Sturm, daß ohngeachtet unser Schif nicht
weit vor dem Hafen vor Anker liegt, ich wegen Bewegung des Schiffes kaum
schreiben kann. So viel ich in
etlichen Stunden in Portsmuth gesehen, so ist diese Stadt ein nest von liederl.
Frauenzimmern, dabey aber ist in der noblesten Tracht, zwischen einer Dame und
gemeinen Magd kein Unterschied, wie denn ein Mensch, das Zwiefeln auf dem
Markte verkaufte ein langes Kleid trug, hohe Coefure und einen feinen schwarz seitenen
Engl. Huth aufhatte.
In dem Zeughause fand sich ein
großer Vorrath von Canonen von mehr als 2 bis 3000 Stük. Ich glaube immer daß
wir auf der See etwas zu thun bekommen werden, wenigstens macht man alle
Anstalten dazu. Meine 2 Schiffs Cameraden Lieut. Feder und Nagler, davon der
erste mir große Gefälligkeiten erzeiget, und sich als ein wahrer ehrlicher
Mann, vornehmlich bey den Umständen, da der Lieut. Beck mich zu stürzen suchte,
aufgeführet hat, empfehlen sich in Eurer Excellenz Höchste Gnade und
Protection.
Der gnädigsten Frau Gemahlin
Excellenz, Frau Mama Excel. und Fräul. v.Gemmingen Gnaden küße in
Unterthänigkeit die Hände, so wie meinen allerliebsten, und unvergeßlichen Bar.
Carl von Grund des Herzens umarme, und Ihm hiermit die erste Peute
noch mahls verspreche. Ich
schlüße in Ermanglung wichtiger Neuigkeiten diese Zeilen mit der kräftigsten
Versicherung, daß ich in allen Theilen der Welt, unverändert in tiefsten
Respect Ehrfurcht, und mit unaufhörlicher Dankbarkeit seyn werde
Eurer Excellenz unterthänig
gehorsamster Diener
C F v.Batholomæi
Lieut.
P.S. Meine Frau, welche auch
bis dato von der See-Krankheit frey war, küßet Eurer Excellenz und Frau Gemahl.
Excellenz Tausendmahl die Hände.
Schiff
Bellona ohnweit Portsmuth, den 5. Mai 1778.
Reichs-Frey-Hochwohlgebohrner
Herr,
Gnädigst Hochgebiethenster
Herr Geheime Ministre
Da ich vor etlichen Wochen mir
die Freyheit nahm, an Ew.Excellenz zu schreiben, so glaubte ich nicht, den 5ten
May nochmahls Gelegenheit zu haben, von Portsmuth aus, Eurer Excellenz noch
etwas melden zu können; Allein wir scheinen bestimmt zu seyn, wie die
Isrealitten in den Wüsten, Jahre lang auf dem March zu bleiben. Doch wollen wir
zufrieden seyn, wenn wir nur ein gelobtes Land antreffen.
Die Zerbster und Braunschweiger
sind noch nicht da. Hingegen sind die Hanauer nach Quebec aufgebrochen. So viel
wir in diesen Lande, wo außer den Juden keine Seele etwas anders als Englisch
kann, gehört haben, solten die Hanauer von einer in 12 Schiffen bestehenden
Franzößischen Esquadre weggenommen worden seyn; mir scheint es aber um
dieserwegen unglaublich, weil man hier von keinen Krieg öffentlich spricht.
Unterdeßen wird doch Anstalt dazu gemacht. Die Esquadre, von welche ich lezthin
Eurer Excellenz Meldung gethan habe, hat bis zu Ankunft des Königes warten
müßen, welchen ich zu sehen, das Glük hatte. Am Samstage als den 2ten dieses
kam er hier an; Ich fuhr nach Portsmuth (denn wir liegen gute anderthalb
Stunden weit in dem Canal vor Anker) ohngeachtet des erstaunenden Regens, um
diese, für die Engländer so selten Solennitæt zu sehen. Meine deutschen Augen
aber, die ein Wien und Ansbach gesehen haben, fanden sich in ihrer Erwartung
sehr betrogen. Ich werde Eurer Excellenz eine kurze Beschreibung davon machen.
In der Stadt war nichts besonders, als daß auf dem Kirchen Thurm verschiedene
Fahnen wehten, und auf dem Wall gegen die See zu eine große blau und gelb
seidene mit den Englischen Wappen bezeignete Fahne stund. In der Gaße, wo der
König durchfahren mußte, waren die Invalieden bis an das Thor in einer Linie
postirt. Das den Tag vorhero eingerükte Infanterie Regiment besezte die übrigen
Thore, und die Garde der Königin zu Pferde (welche NB alle langschwänzig waren)
und gleichfals den 1ten angekommen war, ritt dem König etwas entgegen.--
Erstlich ritten 6 oder 7 Couriers oder wer sie waren voraus, dann kam ein
vierspänniger Wagen, worinn sich der Prinz Wallis befand, diesem folgten 20 bis
30 königl. Seiler, alle in weißen Hemden, und runden mit blauen Bändern
umwundenen Hüten, davon jeder eine kleine Fahne in der Hand hatte, und dann und
wann Hurrey schrie, auf diese folgte der König und die Königin ebenfals in
einem 4-spännigen Wagen, um und hinter welchen ohngefehr 20 Mann vermuthtig
Cavaliers ritten. Den Beschluß machte der Königin Garde zu Pferde. Wie der
König in der Stadt war wurden die Canonen 3 mahl um die Stadt abgefeuert.
Er logirt in dem Parc wo die
Schiffe gebauet werden, und auf Englisch Dokgarte genennet wird, deßen Umfang
eine kleine Stadt ausmachet, und mit einem Thore versperret ist. An dem Thore
der Stadt, wurden dem König die Schlüßel von dem Commandanten præsentiret. Den
4ten hielt der König Revue über die Flotte, welche inclus. der Fregatten, ohne
die Transport und Kaufmans-Schiffe (denn wir hatten nicht die Gnade besehen zu
werden, sondern musten uns extra weiter in die See legen) ohngefehr in 50
Schiffen bestand. Er fuhr in Begleitung seiner Gemahlin, des Prinz Wallis [of
Wales], und Prinzen von Meklenb.-Strehliz in einem kleinen sehr vergoldeten
Schiffe, welches 3 Flaggen, nemlich eine rothe, eine blaue und eine weiße
hatte, an welchem 2 Chalouppen angebunden waren, auf deren einer eine Crone
angemacht war, und von 12 roth gekleideten Matrosen, welche Schilder am Armen
hatten, geführet wurde.
Bey Einsteigung des Königes
wurde auf allen Schiffen geschoßen, welches auch während der Tafel wiederholet
ward, welche er auf dem Admirals Schiffe hielte. Hier kann ich nicht umhin
Ew.Excellenz einen Umstand zu erzehlen, welcher beweisen wird, wie wenig das
Militare in England vornemlich das deutsche Militare gilt.
Da man keine Gelegenheit haben
kann, den König zu sehen, so ging von Heßen der Major von Schallern mit 6
Offrs. der Hauptmann v.Sebisch von Waldekern, und Lt. Feder und ich, an die
Dokgarte, wo wir von einem Engl.Officier der ein Lord war, die Erlaubniß
erhielten hinein zu gehen. Wir stunden kaum 10 Minuten am Waßer, als ein Mann
mit einer geschwollene alten Peruque und in einem Anzug, wie in Ansbach die
Bettelrichter gehen, zu uns kam, und uns nöthigte heraus zu gehen, ohngeachtet
einer Menge Huren und Matrosen erlaubet war, darinne zu bleiben. Den Verdruß
und die Schande welchen wir hatten, ist nicht zu beschreiben. Kurz alles ist
wider diese stolze Nation aufgebracht. Der lange March macht die Leute
ungedultig; der Zwiebak ist wenig und der Trunk, Waßer und Ruhm. Weil wir nun
solange liegen müßen, so geht unser um so theures Geld erkaufter kleiner
Vorrath zu Grunde, und wir sehen, da keine Anticipation zu hoffen ist, nichts
als Elend auf unserer künftigen Reise. Hierzu komt noch, daß theils durch den
unsäglichen Rauch, theils durch die tägl. in Hanau in Gegenwart des Erbprinzen
gehabten Paraden, theils durch das tägl. Umpaken unserer Equipage, unsere
Uniforms, Port d'Epee, und andere Sachen fast gänzlich zu Grunde sind. Doch ich
will hier abbrechen, und melde nur daß ich dann ohngeachtet den König gesehen
habe. Denn es wäre mir, ohngeachtet es an sich selber nichts hilft, doch eine
Schande gewesen, in Englischen Diensten zu stehen, ia in England selber zu
seyn, ohne den König gesehen zu haben. Nachdem wir, wie ich schon gesagt habe,
aus der Dokgarte heraus gejaget waren, so sezte ich mich in meine Chalouppe und
fuhr, indem der König wieder nach Hause zurük kehrte ihm entgegen, und ganz
nahe an seinem Schiffe über eine viertel Stunde mit ihm. Er sahe zwar öfters
auf uns, hatte aber niemahls die Curiositæt sich nach uns zu erkundigen. Er
trug einen blauen Schmis mit einen Stern und hatte eine Peruque mit einem
kleinen Zopf. Er ist fast so groß wie Lt. Feder hat aber ein vollkommenes
Gesicht. Es soll in etlichen Tagen die Esquadre in See stechen, wie stark sie
aber seyn wird, weiß man noch nicht zuverläßig. Die hiesige Witterung ist
höchst unangenehm; Der Wind geht Tag und Nacht mit größten Ungestüm. In dieser
traurigen Lage haben wir Officiers alle Mühe von der Welt, unsere Leute in Zaum
zu halten, welche leztens die Matrosen über Port werfen wollen, und von denen
Unter-Officiers daran nicht verhindert werden, weil ihnen der Lt. Beck, um sich
groß zu machen sagte, daß wenn sie nach America kämen, sie ihre Stöke hergeben
müsten, außer vor welche er intercediren würde. Unterdeßen ist mein gröster
Trost Eurer Excellenz hohe Protection, in welche ich mich nochmahls
unterthänigst empfehle. Mein Schiffs-Commendant Lieut. Feder recommandirt sich in
Höchst Dero Gnade, so wie ich nach abgestatteten unterthänigsten Handkuß an das
ganze v.Gemming. Haus mit ewig währender Unterthänigkeit und Ehrfurcht ersterbe
Eurer Excellenz unterthänigst
gehorsamster
C
F v.Bartholomæi Lieut.
Seereisebericht
Den 24ten May segelten
wir von Portsmuth ab. Unsere
Flotte bestund in 28 Segeln incl. 2 Fregatten, Nahmens Pallas welche
nach Quebec, convoirt und Leones nach Neu York bestimmt. Es waren
auf diesen Transport-Schiffen außer denen Heßisch, Waldeckischen und unsern
Leuten, auch die neuerrichteten Zerbstischen Truppen und Braunschweig. Recruten
befindlich. Die ersten commandirte der Obriste von Rauschenblad.
Den 27ten legten wir
uns wegen contrairen Winde in der [T]orbay bey Bryxham ohnweit Dar[t]muth
vor Anker.
Wir waren schon im Begriffe
wieder in See zu stechen, als Ordre kam, daß kein Schif aus dem Englischen
Hafen gelassen werden sollte. Die Gegend ist sehr angenehm. Es gibt ganze
Wälder fruchttragende Bäume, vornemlich viel Aepfel, woraus sie Aepfel-Wein
machen. Bey dieser Gelegenheit sahen wir, an einer sogenannten Kirchweyh, das
Englische Divertissiment welches darinne bestand, daß sich 2 Kerls fest an
einander hielten, und auf die Schinbeine treten, bis einer dem andern zu Boden
warf. Ich bekam einen solchen Fuß zu sehen, er war ganz blau und mit Blute
unterlaufen. Dem ohngeachtet zog der Kerl seinen Strumpf ruhig wieder an, blieb
in der Gesellschaft und trank ganz ruhig mit. Auch zwey Buben paxten sich daß
ihre Gesichter ganz mit Blute bedeket waren, worüber die Anwesenden sehr
vergnügt schienen. Die Einwohner in diesem gleich am Ufer liegenden Fleken
nähren sich blos mit dem Fischfang der sehr einträglich ist. Vornemlich gibt es
hier eine Gattung Fische, die kaum so dike als ein Daumen hingegen so breit als
ein Teller sind und auf einer Seite ganz weiß aussehen, als wenn diese den
Bauch vorstellte. Augen und Maul stehen auf einer Seite.
Den 13ten Junius fuhren
wir endlich fort mit dem Versprechen in Plymuth anzuhalten, allein der
Hauptm. von der Fregatte Pallas hielt sein Wort nicht, wir musten
daher mit unser wenigen Provision in die See.
Den 15ten passirten wir
Lands-Ende, mithin die Englische Küste.
Den 16ten ließ sich von
weiten eine franzöisch.Fregatte sehen.
Den 19ten fuhr ein
Franzöisches Kaufmans Schif, weil wir nicht wusten ob es Krieg wäre, frey durch
unsere Flotte.
Den 24ten bemerken wir
die Sonnenfinsterniß welche uns starken contrairen Wind brachte, welcher bis
den 29ten Tag und Nacht dauerte. Unsere Leute waren sehr mißvergnügt.
Den 2ten July entstand
ein sehr großer Sturm, welcher sich den 3ten noch mehr vermehrte. In der
Nacht riß eine Welle, welche das ganze Schif bedekte, die S.v. Abtritte mit
großen Krachen weg. Das Waßer drang unter das Verdek, daß die Leute bis ans
Knie in Waßer stunden, und sich in der Cajutte retiriren musten. Das Schif war
nicht mehr zu dirigiren, wir zogen also alle Seegel ein, und banden das
Steuer-Ruder an. Zu Eßen, trinken und schlafen, war wegen der starken Bewegung
des Schiffes nicht zu gedenken. Dieses dauerte bis den 6ten. Unsere
Fregatte die Leones war verschlagen worden, hatte ihre Seegel verlohren,
und war dem Untergange sehr nahe.
Den 7ten bekamen wir
ein kleines Französ. Schif mit Contreband, welches nachher entlaßen wurde.
Den 8ten fuhr ein
kleiner Americaner bey uns vorbey, auf den die Fregatte Pallas Jagd
machte, es entwischte aber wegen entstandenen Nebel.
Den 9ten wieder
contrairen Wind,
den 11ten ein kleiner
Sturm, diese Nacht war ein Donnerwetter mit starken Regen, der bis
den 12ten fortdauerte,
und eine Windstille verursachte die bis
den 13ten dauerte. Hier
Separirte sich unsere Flotte. Die Pallas ging mit 14 Schiffen
rechts nach Quebec. Bisher waren wir zuweit gegen Norden gefahren. Es
war so kalt, wie in Deutschland in November. Es ließ sich eine Gattung
Wallfisch sehen, welche das Waßer sehr hoch in die Höhe blaßen, daß es wie ein
Nebel wird, sie Heißen auf Französ. Southleurs, auf Englisch Crambus.
Den 14ten bis 16ten
contrairen Wind. Wir konnten weder eßen noch schlafen.
Den 15ten beßerte er
sich.
Den 19ten sahen wir von
ferne etliche Schiffe, die ganze Flotte fuhr drauf zu, um Mittag holten wir sie
ein, es war eine Engl. Fregatte nebst 2 Kaufmanns-Schiffen, welche einen kleinen
Americaner gefangen hatten.
Den 20ten war ich bey
den Heßischen Hr.Offrs. wir bekammen Befehl uns auf Defension gefast zu machen.
Den 22ten erschien ein
fremdes Schif, wir machten die befohlenen Anstalten, es war aber nur ein Franz.
Kaufmanns-Schif, welches wieder frey passirte. Ich fing mit der Angel einen
Delphin von 13 bis 14 # deßen Fleisch dem Lachs sehr gleich kommt. Diese Tage
her war es sehr warm, weil wir gegen die Spanische Küste fuhren.
Den 24ten sahen wir
wieder ein großes Schiff, wir fuhren alle drauf zu, es wollte kein Zeichen von
sich geben, wir machten dahero Anstalt es zu attaquiren. Endlich stekte es die
Flagge aus, es war eine Spanische Fregatte, sie kam aus West-Indien hatte 500
Mann und viel Gold am Bord. Ihrer Ausage nach hatten sie während der Reise 50
Mann an Scorbut verlohren. Wie unsere Fregatte bey uns vorbey fuhr, ließ sich
der Capitain durch das Sprachrohr bey uns, vor die guten Anstalten auf unsern
Schiffe bedanken. Auf der See entdekten wir etwas wie eine Fischblaße gestaltet,
es sahe rosenroth und blau aus. Wir halten es vor Fischlung, wenn man es
anrührte so brannte die Hand 24 Stunden wie von Brennößeln. Ich habe nachher
mehrere von verschiedenen Gestalten gesehen, Edliche wolten behaupten es wäre
halb Gewächß halb Fisch.
Den 1ten August hatten
wir Gewitter Winde. Da wir von ferne Schiffe erblikten, verließen wir unsern
Curs und fuhren ihnen nach Norden nach.
Den 2ten holeten wir
sie ein, es waren Schwedische. Unsere Leute waren sehr unruhig, daß die
Fregatte so oft aus dem Wege fuhr, weil der Zwiebak schlecht wurde, und der
Scharbok einzureißen anfing. Wir sahen etliche große Fische wie unsere große
Schaluppe, auch ganze Herden kleiner fliegender Fische wie bey uns die Tauben,
wenn sie von einen Aker auffliegen.
Den 5ten blies endlich
ein guter Wind, wir sahen viel Tausend Fische Perniter genannt, welche den
Hechten von 5 bis 6 # gleich kamen.
Den 7ten ließen sich
die Meer-Schweine in Menge sehen.
Den 10ten sahen wir in
der Luft einen Vogel wie ein Reyher, deßen Schweif gerade und lang wie eine
Tobaks-Pfeiffe war.
Den 11ten sahen wir
wieder Schiffe, doch ohne auf sie los zugehen.
Den 12ten starb der
Musq. Berghold an Scorbut.
Den 13ten erschien ein
kleiner Amerikanischer Kaper, welcher uns ganz nahe recognosierte und Nachts
verschwand.
Den 14ten kam er
wieder, unsere Fregatte samt unsern Schiff die Bellona machten Jagd auf
ihn, wir konnten ihn aber nicht einholen, sondern musten wieder zurük fahren,
welches der Kaper auch that, und uns zum Troz die Amerikan. Flagge aufstekte.
Er feuerte sogar auf uns. Wir thaten gleichfalls etliche Schüße, endlich zog er
sich doch zurüke.
Den 15ten hatten wir
Windstille.
Den 16ten Abends sahen
wir von ferne Schiffe, welche
den 17ten näher kamen.
Es war der Admiral Parker mit 5 Schiffen von der Linie. Er führte die blaue
Flagge, und hatte in dem erst in dieser Nacht ausgestandenen Sturme an seinen
Seegeln viel Schaden gelitten. Das Admirals Schif selbst wurde seines
mittelsten Mastes über die Hälfte beraubet. sie hielten sich etliche Stunden
bey uns auf, fuhren aber wieder seitwärts von uns weg.
Den 18ten wenig Wind.
Den 19ten Windstille.
Wir fingen mit der Angel verschiedene Gattungen kleiner Fische, welche bis nach
Neu-York beständig unter unsern Schiffe sich aufhielten. Ihre Größe ist wie bey
uns der weiß Fische ihre von 3 und 2 #. Es gab etliche darunter welche blau und
roth schieligte Schupen hatten. Diese Fische sind eigendlich Raubfische, welche
denen kleineren einen halben kleinen Finger lange fliegenden Fischen
nachstellen, so wie diese die Speiße der Delphinen sind. Ich habe vergeßen zu
sagen, daß wir ohngefehr 50 Meilen von der Engl. Küste auch viel kleine Fische
mit der Angel fingen welche Makrill heißen, und den Heringen an Gestalt und Geschmak
gleich sind, so wie es bey Portsmuth eine Gattung breiter Fische gibt,
welche einen Catzen Schweif, und der Erzählung nach, den Umstand der
Frauenzimmer einen Mund haben. [43] ) In Bryxham aß ich
die erste Meer Spinne welche wie bey uns ein Krebs schmeckt.
Den 19ten Abends ging
ein Flug Landvögel mit großem Geschrey über unser Schif. Wir sonderten mit dem
Bley, hatten aber noch keinen Grund. kleine Fische mit der Angel fingen welche
Makrill heißen,
Den 20ten war
WindStille. Auf einen Kaufmanns Schiffe die Grinitsch wurde ein großer
Fisch Schark genannet gefangen, er war 16 Fuß lang. Er frist Menschen wie er
denen vor einiger Zeit einem Matrosen der in der Chaluppe saß und seine Füße
zum Baden in Waßer hatte, beyde Füße ganz abgebißen hat.
Den 20ten noch
Windstille,
den 21ten und 22ten
bessern Wind
den 23ten Windstille.
Das Schif Succession, worauf der Lieut. Reitzenstein war, segelte
sehr langsam, die Flotte muste alle Abend wegen diesen und einen kleinen
Kaufmanns-Schif, gegen 4 Stunden warten, welches uns auf dieser Reise fast 4
Wochen aufgehalten hat. Dazu das Schif Springfield, welches die
Heßen führete, das Kaufmanns Schif und Henry worauf Hr.Major von
Dieskau war, Succession an uns binden muste.
Den 24ten war Sturm,
diese Nacht hatte sich Succession losgerißen, die Flotte fuhr
daher zurük. Zu mittage kam er wieder zu uns. Es hatte an denen heute ein Mast
Noth gelitten u diese Nacht war wieder Sturm. Wir sind einem großen Unglük
entgangen. Auf unsern Schif befand sich der Heßische Medicin Kasten. Eine Kiste
war uns durch die starke Bewegung unseres Schiffes aufgegangen. Die mit
Oleumsäure [44]) eingefüllten Flaschen hatten
Oefnung bekomen, und der Vitriol den Kasten ganz zu Kohlen verbrannt, so wie
die Schifs-Tau völlig zerfressen waren. Man versicherte uns, wenn Luft dazu
gekommen wäre so hätte es lichterloh zu brennen angefangen. Heute ließen sich
viele Delphinen und Meerschweine sehen.
Den 25ten fuhren wir
wieder zurük wir hatten contrairen Wind. Succession stekte eine Flagge
aus. Man wuste aber nicht warum. Diese Nacht und
den 26ten hatten wir
starken contrairen Wind. Abend ließ sich eine Schaar Vögel wie Kiebitze sehen.
Den 25ten hatten wir
beßern Wind und sahen eine Wild-taube und Schnepfe. Auf Henry starb der Gem.
Kirmes.
Den 29ten wurde Succession
an uns gebunden.
Den 30ten war der Wind
gut. Nachmittags riß sich Succession von uns loß. Da die Grinitsch
etwas zu weit vorgefahren, stekte unsere Fregatte Leones eine blaue
und eine rothe Flagge aus. Die Grinitsch losete 3 Canonen, wir
glaubten es sähe Land, es war aber nichts. Nachhero erfuhr ich daß man rechts
ein Gebürge gesehen hatte.
Den 31ten Windstille.
Alles seufst nach Land.
Den 1ten Septembris
fingen unsere Matrosen eine Schildkrote von ohngefehr 50 #. Wir schoßen kleine
See-Schwalben. Auf Henry wurde ein Landvogel gefangen.
Den 2ten bekamen wir
starken Wind alles sehnte sich nach Land. In diesem Zustande kam eine Fregatte
mit blauer Flagge und Nachmittage die 2te. Unser Convoeur machte halt. Wir
lavirten bis abends 8 Uhr. Die Soldaten waren wegen öftern Stilleliegen sehr
unzufrieden. Auf unsern Schif waren 40, und auf Springfield von denen
Hessen 90 Kranke. Auf Christian waren schon 10 Mann in das Waßer
geworfen worden. In dieser Nacht bekamen die Americaner ein kleines Kaufmannschif
von uns.
Den 3ten gegen 10 Uhr
sahen wir von ferne Land. Zugleich entdekten wir 5 Franz. oder Americ. Schiffe
getrauten uns aber nicht sie zu attaquiren. Wir musten wegen widrigen Wind
laviren, und erfuhren daß unsere Leute Philadelphia verlassen hätten.
Den 4ten ließen sich
wieder Schiffe sehen, wir machten Anstalt zur Gegenwehr. Allein
den 5te Sahen wir
endlich Gott sey Dank Land. Es ist die Jersey, welche von den Rebellen
besezt ist. wir hatten schwachen und contrairen Wind, und musten Anker werffen.
Den 6ten wenig Wind; um
10 Uhr wieder vor Anker bey St.Huck [Sandy Hook]. Um 2 Uhr kam ein Pilot
welcher uns in Hafen von Neu Yorck führte.
Den 7ten stiegen die
Jäger und Kranken aus.
Den 10ten marchirten
wir zur Compag. 15 Engl. Meilen über Neu York. Alle Jäger die heßischen
und unsere liegen auf einem Lager Speakenhill genannt bey Kingsbridge
ohnweit dem Fort Independenz, und stehen unter Comando des Heßischen
ObristLieut. v.Wurm[b].
Wann wiederum ein Recruten
Transport nach America komen sollte, so will denen Hr.Officiers rathen sich
noch in Deutschland mit Rauch und Schnupftobak, geräucherten Fleisch, Liqueur
und Wein hinlänglich zu versehen. Weil in England alles theuer, und auf denen
Schiffen nichts zu haben ist. Der Hr. Major v.Dieskau konnte aller Mühe und des
theuren Bezahlens ohngeachtet bey der ganzen Flotte, nicht so viel Tabak
bekommen, als unsere Leute nothdürftig brauchten. Es gibt Leute die lieber das
Eßen als den Tabak entbehren. Hier in America ist an Tobak Pfeiffen und Röhrele,
an Liquers und Federbüschen ein außerordentlicher Mangel. Von dem für die
Offrs. hereingeschikten Liquer hat jeder von uns 2 Boutel. mit unterthänigsten
Dank empfangen.
[Ende v.Bartholomäi Journal
Abschnitt, abgeschickt an Minister v.Gemmingen in Ansbach mit seinen 19. Dez. 1778 Brief
von Flushing, L.I.]
4. Brief
Speakenhill
[
Reichs-Frey-Hochwohlgebohrner
Gnädigst Hochgebiethenster
Herr Geheime-Ministre
Eurer Excellenz habe endlich
die Ehre zuberichten, daß wir den 8ten 7br.[Sept.] in Neu-York angekommen sind.
Unsere mit vielen Ungemächlichkeiten begleitede See-Reise, dauerte von 6ten
Apr. bis 8ten 7br. und von 24 May blieben wir von Portsmuth aus in denen
großen Schiffen wovon in kurzen, meine unterthänige Erzählung machen werde. Der
Scorbut fing schon ziemlich an einzureisen; doch verlohren wir nicht mehr als 4
Mann. Und hier sind 2 Jäger gestorben, Kern [45]) , und Stoehr [46]). Die Infanterie ist ad
interim auf Long Eyland marchiret, und kann noch nicht zu ihren
Regimentern komen. Der Hr.Lt. v.Heyde[47] besorgt sie. Der Hr.Major
v.Dieskau ist noch hier, weil die Equipage in Ermanglung der Schiffe und
Matrosen nicht weiter transportiret werden kann. Die Matrosen von allen
Transport Schiffen sind mit Gewalt weggenommen worden. Man sagt es wäre eine
neue Französ. Flotte unterwegens. Unsere Armée liegt in Roth Island, Long
Island, Staaten Eiland, und um Neu-York.
Das Jäger Corps neml. das
unsrige und Heßische commandirt der Heß[en-Casselische] ObristLt. von Wurm[b].[48]) Wir liegen 15 Engl. Meilen
von Neu-York ohnweit dem Fort Independenz auf einen Berge Speackenhill genannt.
Die Renchers[49]) und ein kleines Frey Corps
von gleichen Leuten, commandirt und aufgerichtet von denen Heß.ObristLt.
Em[m]erich,[50]) gröstentheils zu Pferde,
nebst den Berg Schotten etl. Batail. Heßen, Engl. leichten Infanterie und
Chasseurs stehen bey uns. Wir haben schon etliche mahl die HErn. Americaner
attaquiret, und ihnen ihr Piquet weggenomen. Unsere Vorposten stehen sehr nahe.
Sie fürchten uns außerordentlich. Wenn man der Sage trauen darf, so sind die
Neu Engländer und Virginier von Was[hingtons] Armée abgegangen. Und die
Americaner sind sehr betroffen, daß sie sehen, wie die Franzosen den Hafen von Boston
inne haben. Mehreres werde des nächsten melden. Ich empfehle mich Ew.Excellenz
zu beharrl. Hohen Gnaden und ersterbe nach abgelegten unterthänigsten Respect
an das ganze von Geming. Haus, und vielen 1000 Comp. an Hr.Bar. Carl mit
unaufhörlicher Verehrung Respect und Devotion
Ew. Excellenz unterthänigst
gehorsamster
C
F v.Bartholomæi Lt
P.S. 5 oder 6 Batail.
Engländer sind vor einigen Tagen nach West-Indien embarquiret worden.
[1] Kapp, Friedrich: Soldatenhandel deutscher Fürsten nach Amerika, Berlin 1874, S.157:
....... das Verhältnis zu England war seit 1761, wo er schmählich durch Bute im Stich gelassen
wurde, sehr lau gewesen und seit der ersten Teilung Polens, wo England seinen Ansprüchen auf
Danzig mit entschiedenen Erfolge
entgegengetreten war, sogar erbittert worden .
[2] Bendorf gehörte zu Sayn- Altenkirchen. Seit 1741 durch Erbschaft zur Markgrafschaft Ansbach und
ab 1769 zur Markgrafschaft Ansbach- Bayreuth.
[3] Kapp, Friedrich: Soldatenhandel
deutscher Fürsten nach Amerika, Berlin 1874, S 165
[4] Bezzel, Oskar: Ansbach-Bayreuther Miettruppen im Nordamerikanischen Freiheitskrieg 1777-1783.
Zeitschrift für Bayerische
Landesgeschichte, 1935 S. 214
[5] Doehla Tagebuch, herausgegeben von Wilhelm v. Waldenfels, Archiv für Geschichte und
Altertumskunde. (Histor. Verein v. Oberfranken) 1912/1913– Eintragung
vom 12. Oktober 1778
[6] Bartholomaei Brief v. 22.April 1778 an von Gemmingen. Briefe und Schriften des Bartholomaei:
Die Briefe des Bartholomaei waren an den Minister von Gemmingen in Ansbach gerichtet. Der
jetzige Verwahrungsort ist die Bancroft Collection in der New York Public Library. Die vielen
Unterlagen für diese Sammlung sind durch den Gesandten der USA in Deutschland, Prof. George
Bancroft, in der Zeit um 1870 in Deutschland gesammelt, auch gekauft und nach USA transferiert
worden.
Bartholomaei Christian Friedrich, Secondeleutnant., Autor dieser Briefe - zurück nach Europa am
20.12.1782. Später Leutnant bei
Hohenlohe-Schillingsfürst. Gestorben vor 1807.
[7] Kapp, Friedrich: Soldatenhandel deutscher Fürsten nach Amerika, Berlin 1874, S. 164
[8] Bezzel, Oskar: Ansbach-Bayreuther Miettruppen im Nordamerikanischen Freiheitskrieg 1777-1783.
Zeitschrift für Bayerische
Landesgeschichte,
1935 S. 214
[9] Bartholomaei Brief v. 22. April 1778
[10] Bayreuther Zeitungen # 49, Donnerstag 23. April 1778
Bayreuther Zeitungen, Jahrgang 1778, Historischer Verein von Oberfranken, Universitätsbibliothek
Bayreuth
[11] Feldkirchenbuch des Pfarrers Johann Philipp Pfarrer Erb S. 65. Verwahrungsort: Kirche
St. Georgen in Bayreuth
Pfarrer Johann Philipp Erb
* 1744 gest. 1802
Erb lebte vor seinem Amerika Aufenthalt in Bernstein bei Wunsiedel. Offizielle Dienstzeit: 7. Mai
1778 – 16.Dezember 1782. Er war Nachfolger des kath. Pfarrers Pirett, der am 15. September 1777
an Typhus in Amerika starb. Er selbst wurde durch seinen Neffen Georg Elias Erb abgelöst.
Leider werden diese beiden Pfarrer Erb immer von Autoren verwechselt. Johann Phillip Erbs
Feldkirchenbuch aus der Zeit in Amerika liegt in der Kirche in Bayreuth St.Georgen. Er war nach
dem Unabhängigkeitskrieg Pfarrer in Schnabelwaid tätig. (zwischen Bayreuth und Pegnitz) Dieser
Johann Philipp Erb war Mitbegründer der Freimaurer Feldloge in New York im Jahr 1781 –
zusammen u.a.. mit Georg Daig aus Seiboldsdorf bei Kronach und Dr. Schoepf aus Wunsiedel.
[12] ebd. S. 65
[13] ebd. S. 66
[14] ebd.S. 3
[15] Reisebericht des Bartholomaei
[16] Feldkirchenbuch des Pfarrers Johann Philipp
Pfarrer Erb S.51. Erb schreibt Dorbey.
[17] Reisebericht des Bartholomaei
[18] ebd.
[19] ebd.
[20] ebd.
[21] Doehla Tagebuch. Eintragung vom 12. Oktober
1778.
[22]
Hauptmann Christoph von Cramon, A-B Jäger Corps Commandant bis Dezember 1778.
[23]
Junger Sohn im von Gemmingen Haus.
[24]
Hauptmannsgrad in der Kavallerie.
[25] Tagebuch des Prechtel. Seite 520 (Verwahrungsort: Hauptstaatsarchiv München II, IV n 2):
Seconde Lieutenant Ferdinand Feder, gestorben 16.Nov.1781
"ist während des gehabten hitzigen Fiebers noch im Hafen vom Schiff Androu (=Andrew) ins
Wasser gesprungen und ersoffen“
[26] Seconde Lieutenant Nagler: Feldkirchenbuch des Pfarrers Johann Philipp Erb S. 63 –
Beerdigungen: Jan. 1782,22. starb hl. Second Leutenant Georg Heinrich Sigmund Nagler von
Oberbreit, zu Jericho auf Longeyl. und wurde
daselbst mit viel militairisch Honneurs begraben
[27] Katholische Kirchenbücher von Ansbach. Sterbebuch 1814, (die Sterbebücher beginnen 1807)
Verwahrungsort: Erzdiözese Bamberg. Die Frau des Leutnants von Bartholomaei hieß Elanore und
starb in Ansbach 1814 84-jährig. Es ist anzunehmen , dass C.F. von Bartholomaei etwa gleichaltrig
war. Demnach dürfte er 1778 etwa 48-jährig
gewesen sein.
[28]
Colonel, dann General-Major William Faucitt, engl. Truppenmieter in
Deutschland.
[29]
Rittmeister, dann Major von Dieskau, A-B Garde, ging zurück nach Europa am
17.Nov.78.
[30]
Wilhelm Friedrich Ernst v.Reitzenstein, A-B Jäger Comp. 2 u. 3
[31]
Seconde Lieutenant Johann Baeck, am 21.Jan.1779 in New York verschwunden.
32 Bezzel Oskar, Ansbach-Bayreuther Miettruppen im Nordamerikanischen Freiheitskrieg 1777-1783.
Zeitschrift für Bayerische Landesgeschichte 1935 S. 385:
Besonderes Aufsehen und große Empörung im Offizierskorps erregte die Fahnenflucht des mit der
1.Ergänzung angekommenen Jäger- Lt. Beck zu den Amerikaners, die ihn sofort als Stabskapitän
einstellten.
[33]
Ludwig von Schallern, Major, Hessen-Cassel Regiment von Stein.
[34] Waldeck-Pyrmont Hauptmann Sebisch, Begleiter der waldeckischen Recrouten, ist bald wieder
zurückgekehrt.
[35]
Eigentlich Two Brothers.
[36]
Hessen-Hanau Hauptmann Johann Christoph Lenz, unterwegs nach Kanada.
[37]
Canstein, Hanstein ??
[38] Lateinisches
Sprichwort: Wenn das Geld fehlt, fehlt alles.
[39] Friedrich Ludwig Albrecht von Eyb, Oberst vom Ansbach Regiment, ist wegen Krankheit am 1.Mai
1778 zurück nach Europa.
[40]
Wegen Krankheit, zurück nach Europa Dezember 1778.
[41] Ansbach Regiment Seconde Lt. Johann Wilhelm von Mardefeld, wegen Krankheit, zurück nach
Europa 9.Jun.1778.
[42]
Hauptmann Christoph Friedrich Joseph v. Waldenfels, Jägerkommandant ab November
1777.
[43] Der
Rochen
[44] Oleumsäure ist konzentrierte Schwefelsäure, die noch Schwefeltrioxid enthält. Vitriol oder
Vitriolsäure ist Schwefelsäure. Kommt die Flüssigkeit mit organischem Material zusammen, dann
entzieht sie ihm Wasser und zurück bleibt der Kohlenstoff; das Produkt verkohlt.
[45] Feldkirchenbuch des Pfarrers Johann Philipp Pfarrer Erb. Beerdigungen Seite 51 Nr.3:
1778, den 8. Sept. Ludwig Stöhr, vormittags um 11 Uhr, als er schon krank aus dem Schiff Bellona
gebracht wurde, er liegt in dem Hospital Vauxhall zu New York begraben und war durchlaucht.
Feldjäger
[46] ebd. . Beerdigungen Seite 51 Nr. 4:
1778, den 9. Sept. Feldjäger Kern, Morgens
um 9 Uhr in dem New Yorker Hospital Vauxhall.
[47]
Lieutenant Moritz Wilhelm von der Heydte, Jäger Comp. 1.
[48]
Oberst Ludwig J.A. von Wurmb, Kommandeur des H-C Jäger Corps Juni 1777 bis Mai
1784.
[49]
Eigentlich Rangers, ein Trupp königstreue Amerikaner.
[50] Captain Andreas Emmerich, ein Deutsch-Engländer, gründete Emmerichs Chasseurs aus
königstreuer Amerikaner im Jahr 1777.