Von Hoenberg


(von Thomas Keul)


Am Nordrand von Marienhausen am Südufer des Holzbaches westlich der Mühle ist auf einem Plan von 1683 der Platz verzeichnet, an dem früher die Hofhäuser des Hofes Hümmerich standen. Hümmerich:1252) Honberg,  1264)  Hoinberg,1316 Hoynbergh,1344) Hoymberg,1347) Hombrech,1386) Hoenberg,Hunneberch), 1524 Homberg, 548 Huenberg), 1593 Hommerich),1 594 Hömberg), 1596 Homperg), 1623 Hof zu Hoemperg), 1633, 1683 Hummerich, 1685 Homperger Hof zu Mergenhausen, 1769 Hof Hümmerich zu Mariaehausen, 1786 Hof Himmerich zu Mariaehausen.


Der Hof war Stammsitz eines Adelsgeschlechts von Hoenberg, das 1363 ein schräggestelltes Schwert im Schilde und als Helmzier einen Federbusch zwichen zwei Hörnern führte. Dazu gehören: Arnold 1252, Ritter 1264, Arnold 1343 - 47 verheiratet mit Aleyt von Helten 1344, und wohl dessen Bruder Peter Steubesack 1343 bis 63; Arnolds Sohn ?: Luprecht 1362 - 94, verheiratet mit Agnes 1371, Tochter des Christian von Seelbach - Zeppenfeld 1371; Tochter Agnes 1385, verh.mit Gerhard von Seelbach 1385).


Die von Hoenberg waren Isenburger Lehnsleute, Peter 1354 Burgmann zu Isenburg mit Geldern von Hörigen zu Krunkel, Steinebach, Niederlahr, Hummerich, Gierend, Aldeck und Helten. Arnold und Peter waren Burgleute zu Altwied; vom Besitz des Geschlechts sind außer Einkünfte zu Segendorf 1344 und 1371 nur Renten von der Bede zu Horhausen 1357 bekannt. Mit seinem Hof zu Hümmerich belehnte Salentin von Isenburg 1316 Gerhard Nayl, Bürger zu Hachenburg, den Stammvater der Nail von Hattert, die drei Nägel im Wappen führten. Gehard war wohl ein Verwandter der von Hoenberg, an die der Hof zurückgekommen sein muss, da Salentin von Isenburg 1386 Gerhard von Seelbach und dessen Frau Agnes von Hoenberg mit dem Hof, Haus, Hof, Wiesen, Mühlen, Acker, Wald und Zubehör belehnt. Luprecht von Hoenberg kommt danach nur noch einmal 1394 als Luprecht von Marienhausen vor, falls es sich dabei nicht um einen sonst unbekannten Sohn handelt.


Ein schräggestelltes Schwert zeigen in der Nachbarschaft auch die Wappen der Familie von Raubach und von Hundsangen. Doch lassen sich Zusammenhänge nicht erkennen.


Wenig später erscheint seit 1400 im Raum von Hadamar ein Geschlecht von Hoenberg, das zwei schräggekreuzte Schwerter, auch gestürzt, im Wappen führt. Hans von Hoenberg, auch Hoemberger (1400 - 47), der erst durch seine Heirat mit Jutta Frei von Dehrn (1400 - 59) dort Fuß fasste, hatte einen Bruder Gerhard (1442 bis 1449).  Ein Johann von "Hoehenberg", der mit seiner Frau Kunigunde um 1360 ein Burglehen zu Darmstadt besaß, das 1424 in der Hand der Brüder war, ist wohl als ihr Vater anzusprechen. Er begegnet als Hans Hoenberg auch 1388 in pfälzischen Diensten. Zu dieser Familie gehört vielleicht ein Johann von Hoimberg, der 1345 als Schwiegersohn des Simon von Lahnstein vorkommt. Es spricht vieles dafür,dass die von Hoenberg mit den schräggekreuzten Schwertern sich ebenso wie die mit dem schräggestellten Schwert vom Hof Hümmerich nannten, zumal im isenburgisch-wiedischen Bereich auch die von Hardert das gleiche Wappen führen; doch muss die Aufklärung dieser Zusammenhängen einer besonderen Arbeit über die von Hoenberg zu Hadamar und Faulbach vorbehalten bleiben.


Gerlach von Isenburg und seine Söhne gestatten 1489 Mararetha, der Witwe des Mant von Seelbach, die Einlösung des Hofes. Von Gerlach Herrn von Isenburg wird 1524 Albert von Kaldenbach mit dem Hof Hümmerich mit Holz, Heide, Mühle,8 Wagen Heu und 20 1/4 Morgen Kornland sowie mit 31 Morgen Haferland zu Mogendorf und einem Geldzins zu Oberhaid belehnt. Das Lehen des Junkers Albert von Kaldenbach wird zu Nordhofen noch 1536 und 1560 erwähnt. Nach seinem Tod zog Isenburg den Hof vor 1593 als erledigtes Lehen ein. Der Hof gehörte 1620 und 1623 zur Kellerei Herschbach und kam mit dieser 1664 an Kurtrier. Die Hofgebäude standen 1683 nicht mehr. Die Beständer wohnten 1685, 1769 und 1786 zu Marienhausen. Zum Hof gehörte wohl der 1723 beschriebene Besitz:19 Morgen Wiesen, 8 Morgen Acker, 5 Morgen Brachwiese und 56 Morgen Wildland. Vom Hof fiel 1516 - 70 der Kirche zu Marienrachdorf ein Zins.


Quelle Nassauische Annalen 1961

Seite 177 - 178

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