Ariendorf
Der Ort Ariendorf liegt am
rechten Rheinufer im Kreis Neuwied und ist ein Stadtteil von
Hönningen.
Ariendorf
hat ca. 600 Einwohner. Der Name des Ortes wird mit
„Arindorf“ in
einer Urkunde
vom
25.04.1217 erstmals genannt, in der vom Trierer Erzbischof Theoderich von Wied dem Pfarrer von
Linz den Weinzehnten „vom Bach Luppistorp bis zum Dorf
Arinsdorp“
zuweist.
Schon in einer Urkunde des Kaiser Heinrichs IV. aus dem Jahre 1059
ist ein Hof
„Ara“ oder „Are“ als Eigentum des Klosters
Nivelles genannt.
Aus einer
Schenkung der Gräfin Mechthild von Sayn geht hervor, dass sie im
Jahre 1250 ihre
Besitzungen,
zu denen auch
das Amt Linz gehörte, dem Kölner Erzbischof Konrad von
Hochstaden,
ein Onkel von
Mechthild, zuweist. Seitdem gehörte die vom Bach aus gesehene
rechte Seite
des Dorfes
(Unterbach) zu Leubsdorf und damit zur Kurköln, links vom Bach
gehörte
das Dorf
(Oberbach) zum damaligen Dorf Hönningen und zur Kurtrier. Diese
Grenze
zwischen den
beiden
Kurfürstentümern bestand bis zu deren Auflösung im Jahre
1803. Die
Erzbischöfe
von Trier,
die zugleich Kurfürsten waren, blieben für beide Teile der
geistliche
Vorgesetzte.
Die Folge war,
dass die „Oberbächer“ wie vorher schon zum Kirchspiel
Hönningen
gehörten und „Trierer Untertanen“, die
„Unterbächer“ gehörten nun dem Kirchspiel und Amt Linz an und
wurden „Kölner Untertanen“.
Zuweilen mag
es wegen der Teilung des Ortes Spannungen gegeben haben, die aber
weniger
von der
Bevölkerung
ausging, denn die „Unterbächer“ (Kölner
Untertanen) und die „Oberbächer“ (Trierer
Untertanen) waren häufig miteinander verwandt, sondern aus Zehnt-
und
sonstigen
Ansprüchen
der Schultheißen und Pfarrer. Der Streit entzündete sich an
der im
Jahre 1712
auf der Trierer
Seite des Bachs gemeinsam von den Oberbächern und den Unterbächern gebauten
Kapelle.Die Unterbächer errichteten ihre Abgaben weiter nach Linz
und
Leubsdorf,
gingen aber in
die auch von ihnen gebaute Kapelle im Ort. Aus dem Jahre 1785
wird
berichtet, das der an
den Glöckner, der zugleich der Flurschütze war, zu
entrichtende
Zehnt von den
„Unterbächern“ nicht gezahlt wurde. Die Gemeinde
Hönningen forderte nun
diese
Abgaben, welche die
„Unterbächer“ aber verweigerten, weil sie ja
„Kölnische Untertanen“ seien und
keine Abgaben in das Trierische Hönningen zu leisten hätten.
Den „Unterbächern“ wurde
darauf hin nicht nur der Zugang zur Kapelle verwehrt, sondern auch das
Totengeläut.
Es kam zu
einer Beschwerde beim Koblenzer Gericht, dieses lehnte aber eine
Entscheidung
ab, weil es
keine Befugnis auf dem Kölner Gebiet habe. Nun wurde vom
Pfarramt
Hönningen in
der Kapelle in Ariendorf keine Messe mehr gelesen.
Im Jahre
1803 wurden die Kurfürstentümer aufgelöst, 1815 kam das
Rheinland an Preußen,
aber die
Aufteilung
Ariendorfs in die Gemeinden Leubsdorf und Hönningen blieb bis zum
Jahre 1967.
Auf
Drängen der Einwohner wurde 1965 unter der Federführung des
Neuwieder Landrats
Oster damit
begonnen, die
beiden Ortsteile links und rechts des Ariendorfer Bachs zusammenzuführen.
Nachdem sich im Jahre 1966 sowohl der Leubsdorfer wie auch der Bad
Hönninger
Gemeinderat
für eine Flurbereinigung ausgesprochen hatten und ein neuer
Grenzverlauf
nördlich
von Ariendorf festgelegt war, verfügte die Landesregierung mit
Wirkung vom
01.01.1967 die
Eingemeindung. Ariendorf war nach einer 715 Jahre langen
Trennung
wieder politisch
vereint und wurde ein Stadtteil von Bad Hönningen.
Sehenswürdigkeiten sind die Alte Kapelle, die Burg Ariendorf und
eine Anzahl von Fachwerkhäusern aus dem
17. und 18. Jahrhundert. Die in der Ortsmitte stehende Kapelle
wurde im
Jahre 1712 gebaut
und ist St. Johann Baptist geweiht. Bis 1957 diente sie dem
Ort als
Katholische Kirche.
Es handelt sich um ein einschiffiges Tonnengewölbe mit 3/8
Chorabschluss.
Von der
Innenausstattung ist eine Gruppe aus Tonfiguren, welche die
vier
Evangelisten
darstellen, zu nennen. Die Burg Ariendorf wurde in den 1840er Jahren
vom
Kölner
Dombaumeister Ernst Friedirch Zwirner, wohl unter Verwendung
älterer Bauteile, errichtet. Die Burg
ist ein in gotisierender Form gelagerter Bau, mit Zinnen und Ecktürmen.
- Quelle: aus Wikipedia,
der freien Enzyklopädie GNU-Lizenz
für freie Dokumentation.
übernommen von
Eberhard Krebs
Zurück / back