Dattenberg
(von Eberhard Krebs)
Die Gemeinde Dattenberg mit ihren Ortsteilen Wallen, Ronig, Ginsterhahn, Hähnen und Heeg erstreckt sich vom Rhein bis zum Wiedtal. Die Siedlungskerne befinden sich auf dem Burgberg und dem Bornberg.
Die Ursprungssiedlung Dattenbergs dürfte unterhalb der Burg Dadenberg gelegen und vermutlich in Beziehung zu dem Wallener „Gertrudenhof“ gestanden haben; darauf weisen sowohl Bodenfunde auf dem Stürzberg aus merowingischer Zeit als auch die Lage des Niveller Grundbesitzes bzw. die Grenzen in Wallen zwischen der Stadt Linz und Dattenberg hin.
Die erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahre 1217. In diesem Dokument sind die Ritter Konrad und Werner von Dadenberg als Zeugen genannt. 1242 wird in einer Rennenberger Urkunde „Vir honestus“ Werner von Dadenberg erwähnt. In jener Zeit dürfte die Burg erbaut worden sein, von der nur der Bergfried erhalten ist. Um 1330 verkaufte Wilhelm von Dadenberg sein Burg mit allen Gerechtsamen an Kurköln, dessen Eigentum sie bis 1803 blieb. Das Wappen des ersten Geschlechts derer von Dadenberg lebt in dem heutigen Gemeindewappen weiter: Ein siebenmal von Silber und Schwarz geteilter Schild ist mit einem rotbewehrten und gezungten doppelschwänzigen goldenen Löwen belegt. Nach Säkularisation und dem Übergang der Bürgermeisterei Linz an Preußen gingen die einst kurkölnischen Güter in Privatbesitz über. Ein Notar Stoppenbach baute sich auf dem Burg- gelände um 1845 ein Landhaus, dem der Berliner Baumeister Adolf Fuchs durch Umbau die heutige Gestalt verlieh. Nach weiterem Besitzwechsel drohte das gepflegt Anwesen nach dem Zweiten Weltkrieg zu verfallen. 1949 erwarb der Landkreis Köln dann den sehr schön gelegenen Besitz und baute ihn zu einem Jugendbildungszentrum aus. Die Burg ist heute im Privatbesitz.
Die wesentlichen Erwerbsquellen der Dattenberg Bevölkerung waren vor einer Generation noch Land- und Forstwirtschaft, Weinbau und die Beschäftigung in der Basalt-Industrie. Zunehmend entwickelte sich Dattenberg zu einer Wohngemeinde, wozu die attraktiven Baulagen mit herrlichem Weitblick ins Rhein- und Ahrtal sowie zu den Eifelbergen idealen Anreiz bieten. In einem in den letzten Jahren neu aufgelegtem Gewerbegebiet am Ortsrand wurde die Möglichkeit der Ansiedlung von Gewerbebetrieben geschaffen.
An kulturellen Sehenswürdigkeiten sind die Burg mit den rekonstruierten Wehranlagen, der Chor der alten Pfarrkirche aus dem 13. Jahrhundert und die neuromanische Kirche aus dem 19. Jahrhundert zu erwähnen. Aufmerksame Beobachter finden darüber hinaus weitere Zeugnisse einer bewegten Ortsgeschichte.
- Quelle: Bürgerinformation der Verbandsgemeinde Linz/Rhein 2005
Verfasser: Anton Rings, Dattenberg