O. Zimmermann

Dauersberg

Porträt einer Gemeinde


(aus: Heimatjahrbuch 1986 für den Landkreis Altenkirchen - Hier veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Kreisheimatvereins)

"Douerschbisch" - wie die Alteingesessenen liebevoll ihren Heimatort nennen - gehört seit 1969 mit seinen (heute) 240 Einwohnern zu dem in Luftlinie etwa drei Kilometer entfernten Betz­dorf und war davor bereits Teil der Verbandsgemeinde. Es liegt von Feldern, Weiden und Wäldern umgeben, durch einen Bergrücken von Heller- und Siegtal getrennt in halber Berghöhe zum Eibbachtal hin. Dr A. Wolf schreibt in seiner "Geschichte von Betzdorf" u. a. über Dauersberg:

Dennoch ist seine Zugehörigkeit zu uns uralt, wird sie doch schon 913 durch die Haigerurkun­de bezeugt.
Genaugenommen wird in der angeführten Haiger- und der Folgeurkunde von 1048 lediglich der Umfang einer Schenkung des Saliers König Konrad an die Kirche ausgewiesen, wobei die Dauersberger Gemarkungsgrenze an "... der Elbena bis nach Wizzenstein und von Wizzenstein bis nach Angeshart" allerdings auch heute noch der Pfarrsprengelgrenze von Haiger aus jener Zeit entspricht. Doch - nehmen wir es einmal nicht so genau, im Gegenteil, gehen wir noch einmal über tausend Jahre weiter zurück und versuchen uns ein Bild zu machen, wie es damals hier war oder gewesen sein könnte.

Dauersberg mit der Marienkapelle um 1953

Damals beherrschte ein sehr rauhes Klima das von fast undurchdringlichen Wäldern bedeckte Land; in den Talniederungen hatten Flüsse und Bäche riesige Sumpfgebiete gebildet, und ein mit zahllosen Steinen durchsetzter, kalter Lehmboden ermöglichte selbst bei härtester Arbeit nur geringe Erträge. Wahrlich kein einladendes Siedlungsgebiet.
Doch den Kelten, welche in kleinen Gruppen den Erzreichtum der Gegend auszunutzen verstanden, genügte, was sie vorfanden, und so kam es nach den gelegentlich durchziehenden Jägern und Sammlern zu einer ersten, dünnen Besiedelung unserer näheren Heimat.

Inzwischen waren aber die bis weit im Osten lebenden Germanen nach Westen hin in Bewegung geraten, und etwa um 300 v. Chr. wurden die Kelten von den Ubiern über den Rhein verdrängt, soweit sie sich nicht mit den Eroberern vermischten. Doch bald gerieten diese unter den Druck der ihnen folgenden Chatten, und Cäsar siedelte etwa etwa 48 v. Chr. mit den Römern befreundeten Ubier in den Köln-Aachener Raum um, nachdem er ihn vorher ganz rigoros von den aufmüpfigen Eburonen entvölkert hatte.

Von den Römern wissen wir, daß sich nun folgendes Bild ergab: Etwa vom Main bis zur Lahn siedelten die Chatten, anschließend bis über die Sieg die Sigambrer und in Rheinnähe dieses Gebietes bis über die Wupper die Tenkterer, denen die Usipier folgten. Dabei sollte nicht übersehen werden, daß die Grenzen dieser Gebiete fließend waren und nicht so scharf umrissen, wie wir die heutigen Grenzen kennen. Zu bedenken ist auch, daß die berichtenden Römer gerade in unserem Gebiet ihren Machtbereich nur geringfügig auf das rechte Rheinufer ausgedehnt hatten und in den unwegsamen Wäldern und Sümpfen von Westerwald und Siegerland durchaus noch Volksgruppen leben konnten, von denen die Römer nie erfuhren oder die für sie zu unbedeutend waren, um darüber zu berichten. Für ihr Vorhandensein sprechen jedoch Funde, welche weder den Kelten noch den Germanen zugesprochen werden können.

Mit dem schwindenden Einfluß der Römer im vierten und fünften Jahrhundert und der unter den Merowingern mehr und mehr erstarkenden Herrschaft der Franken, die ihrem Reich eine immer größere Ausdehnung erkämpften, ergaben sich wesentlich bessere Lebensbedingungen. Die Folge war, daß die Bevölkerungszahlen auf das Doppelte, teilweise sogar Dreifache anstiegen und damit in den Jahren von etwa 500 bis 700 eine Siedlungswelle auslösten. Hatten sich bis dahin die jeweiligen Eroberer damit begnügen können, die Nutzflächen der Vertriebenen zu übernehmen, so mußten nun neue Siedlungsräume erschlossen werden. Da aber das gute Land besetzt war, mußten Neugründungen jetzt auch in den abgelegenen oder weniger fruchtbaren Gebieten vorgenommen werden, deren Besiedelung bisher zu mühselig erschien. Zu diesen un- oder nur schwach besiedelten Gebieten gehörten mit ziemlicher Sicherheit große Gebiete von Siegerland und Westerwald.

In dieser Zeit von 500 bis 700 haben m. E. freie Männer den Ort Dauersberg gegründet, obwohl die namengebende Kultstätte noch älter sein dürfte. Die unmittelbare Nähe des "Weiselsteins" - der auf Grund seiner Gesteinsart wohl kaum mit weißer Stein, sondern doch wohl eher als "Weiser Stein" zu akzeptieren ist -, an dem eine altgermanische Gerichtstätte vermutet wird, könnte das Bild Dauersbergs als einer dem Donar geweihte Kultstätte durchaus abrunden. Donar oder Thor war neben seinem Vater Odin der mächtigste der germanische Götter. Er war Herr über Blitz, Donner und Wind und bewirkte mit seinem Hammer Mjölnir die Frucht­barkeit. Da ist es kein Wunder, wenn sich die noch sehr naturabhängigen Altvorderen in den Schutz eines so mächtigen Herrn begaben, zumal die zum Eibbach hin steil abfallende Bergna­se einen in der Umgebung außergewöhnlich beeindruckenden, markanten Punkt abgibt.

Für die Gründungszeit spricht auch ein m. E. bisher viel zu wenig beachteter Umstand, nämlich daß das im 8. Jahrhundert bereits schon recht erstarkte Christentum Neugründungen heidnischer Kultstätten wohl kaum mehr geduldet oder zugelassen hätte. Vergessen wir nicht, daß die erste Berührung mit dem Evangelium in unserer weiteren Umgebung bereits in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts erfolgt sein kann, als aus Trier der Presbyter Lubentius nach Dietkirchen (bei Limburg) an die Lahn kam, dort das Evangelium predigte und ein Bethaus errichtete. Ausgerechnet nahe dem germanischen heiligen Hain Reckenforst! Deshalb halte ich es -obwohl es interessant ist - nicht für so wichtig, ob Bonifatius einige hundert Jahre später an der Nister oder der Lahn missioniert hat, denn bei der dünnen Besiedelung dürften sich besondere Ereignisse schon aus Selbsterhaltungstrieb sehr schnell herumgesprochen haben.


Völlig klar ist unser Dauersberg jedoch zu erkennen, als am 25. März 1291 der Ritter Roricus de Gevertzhahn und seine Frau der Abtei Marienstatt urkundlich eine Rente von ihren Gütern zu Tursberg stiften (Staats. Arch. Idstein, Abtei Marienst. Nr. 130). Dauersberg erscheint dann im Lauf der Jahrhunderte immer wieder einmal in den Urkunden, sei es durch Urteile oder Übertra­gungen von Rechten oder Grundbesitz, sei es wegen der Dauersberger Mühle. Diese Mühle wird zwar ausdrücklich erst 1704 erwähnt, ist aber mit Sicherheit auch einige hundert Jahre älter. Sie war außer für die Dauersberger noch für Eiben, Gebhardshain, Fensdorf und Steineroth zuständig und hatte zu jener Zeit 72 Mahlgäste. Mühlengerechtsame konnten jedoch nur durch den Landesherren verliehen werden, deshalb war auch diese Mühle herrschaftlich. Der Müller erhielt für das Mahlen einen Teil des Getreides, die sogenannte Molterfrucht. Mit steigendem Geldumlauf wurden die Naturalabgaben jedoch immer mehr durch Bezahlung ersetzt, zumal der Landes­herr die Pacht mehr und mehr in bar forderte.

Die Dauersberger scheinen sich aber in all den Jahrhunderten ihre ursprüngliche Freiheit erhalten zu haben, denn in keiner der zahlreichen Urkunden ist vom Gegenteil die Rede. Altes, grundherrschaftliches Eigentum hat es in Dauersberg nie gegeben, die Güter des Gebhards­hainer Ritters Roricus in Dauersberg um 1291 sind nur eine Episode gewesen.

Die Namen einer ganzen Reihe von früheren Dauersbergern haben sich bis heute im Ort erhalten, wenn auch der um 1550 auftauchende Name "Stinnert zu Taursperg mit Frau Byla" mit dem seit einigen Generationen die Mühle betreibenden Stinner nicht verwandt sein soll. 1624 gibt die Einwohnerliste 12 Namen an, wobei es sich wohl um die Familienvorstände oder Rauchbesitzer handeln dürfte. Nimmt man bei dem damaligen Kinderreichtum nur fünf Personen pro Namen an, so hatte Dauersberg zu dieser Zeit mindestens 60 Einwohner. Bei den 1693 erscheinenden 13 Namen sind bereits die heutigen Pfeiffer und Itenbach (Eutebach) vertre­ten. 1724 sind es bereits 19 Namen, und zu Pfeiffer und Eutebach kommen Bierbaum und Muhl. 1743 ist die Bevölkerung auf 22 Haushalte angewachsen, damit war der Höhepunkt der Ernährungsmöglichkeiten erreicht. In den Jahren bis etwa 1820 hatte sich die Einwohnerzahl auf etwa 110 eingependelt. Das änderte sich jedoch, als durch Bergbau und Hütten, Steinbrüche und später die Eisenbahn bessere Verdienstmöglichkeiten entstanden. Waren es 1840 noch 165, so wohnten 1895 bereits 220 Menschen in dem kleinen Dorf. Doch auch hier spielten sich die Einwohnerzahlen in den Jahren von 1919 bis 1961 auf etwa 180 ein. Hatte man bis in die fünfziger Jahre von etwas Landwirtschaft, Waldwirtschaft (Hauberg) und dem außerhalb ausgeübten Beruf gelebt - fast jede Familie besaß Vieh, Land, Wald oder Hauberg -, so besserten sich die Verdienstmöglichkeiten so, daß man anfing, den mühevollen landwirtschaftlichen Nebenerwerb mehr und mehr zu verkleinern und endlich vielfach ganz aufzugeben. Die Industrie hatte in Betzdorf, Kirchen, Wissen und der Umgebung Betriebe errichtet, die Eisenbahn brauchte Kräfte, und die verbesserten Verkehrsverbindungen ermöglichten es, Arbeitsplätze auch in entfernteren Werken anzunehmen. So blieben im Ort nur zwei Vollerwerbs-Landwirte und vier Nebenerwerbsstellen erhalten.

Dennoch wird Dauersberg nach wie vor von der Land- und Forstwirtschaft geprägt, wodurch sich der Ort sehr viel von seiner Ursprünglichkeit bewahrt hat. Die Südwest-Hanglage, die kleine Kirche auf der Bergnase, von Wäldern umrahmt, mit dem Blick in das Elbbachtal und auf das hochgelegene, etwa drei Kilometer entfernte Gebhardshain, geben dem kleinen Dorf auch heute noch etwas Idyllisches. Leider ist an altem Fachwerk nicht mehr viel erhalten, aber der gepflegte Ort brachte es bei den Dorfverschönerungs-Wettbewerben 1982 und 1984 immerhin auf zweimal Gold im Kreis Altenkirchen, einmal Gold im Regierungsbezirk Koblenz und zweimal Silber im Land Rheinland-Pfalz!

Um 1745 bildete sich eine katholische Schulgemeinschaft zwischen Steineroth und Dauersberg, die erst 1810 endete, als die Dauersberger ein eigenes kleines Schulhaus mit ausgebauter Hirten­wohnung errichteten. Dieses Haus - es steht noch in umgebauter Form und gehört seit langem der Familie Arndt, die nach dem Erwerb noch eine ganze Zeit "aal Schull's" genannt wurde -diente bis 1881 als Schule mit Hirtenwohnung. Dann wurde eine größere Schule mit Lehrerwohnung gebaut und ein Schulgarten angelegt. 1969 wurde die Schule an Privat verkauft, und die Kinder besuchen im Zuge der Eingemeindung nach Betzdorf die dortigen Schulen.

Alte Schule um 1912


Im Jahre 1851 stiftete der Bezirksschornsteinfegermeister Runkel aus Gebhardshain den Dauersbergerneine Glocke. Leider war bisher nicht zu erfahren, warum, ebenso wäre es interessant zu wissen, wo diese Glocke geblieben ist, denn bereits 1854 kauft die Gemeinde für 54 Thaler und 15 Silbergroschen eine neue Glocke. Diese wurde im letzten Krieg eingeschmolzen, und die Gemeinde entschloß sich 1949, für eine neue Glocke zu sammeln. Das Ergebnis dieser Sammlung war so gut, daß man in einer Glockengießerei in Brilon eine Glocke mit der Umschrift "Maria heiß' ich - die toten Helden bewein' ich" bestellen konnte. Da in Dauersberg weder Kapelle noch Kirche vorhanden war, wurde die Glocke nach einer feierlichen Glockenweihe auf dem Schulhof in ein Gerüst gehängt. Bei dem Weihefest waren, durch Spenden und Anschlagen der Glocke mit der Hand von Einheimischen und Gästen rd. 500,- DM zusammen gekommen, und es wurde überlegt, ob man diese Summe als Grundstock nehmen sollte, den Dauersbergern eine Kirche und der Glocke ihren endgültigen Platz zu bauen.

Schon im September 1949 fand die Gründungsversammlung des Kirchbauvereins, am 16.7.1950 die Grundungsteinlegung statt, und bereits am 9. September 1951 wurde die Kirche eingeweiht. Und so kam Dauersberg durch Zielstrebigkeit, Opferbereitschaft und Fleiß in atemberaubendem Tempo zu einer Kirche. Als Nebeneffekt wurde dadurch auch der 1887 gegründete und seit dem 2. Weltkrieg ruhende Männergesangverein wiederbelebt und konnte 1957 ganz groß sein 70jähriges Bestehen feiern.

Etwa 1925 schaffte der damalige Müller Richard Stinner einen Generator an, mit dem er -leider mit ständig wechselnder Stärke - die Dauersberger mit Strom versorgte, bis der Energiebedarf im Ort so groß wurde, daß das E-Werk die Versorgung übernahm. 1929 erfolgte die Verlegung der Wasserleitungen, die Wasserschlepperei hörte auf. Obwohl fast alle Häuser im oder am Hause Brunnen oder Quellen hatten, war es doch so bequemer. In einer Nebenerwerbslandwirtschaft wird noch heute aus einer solchen Hausquelle das Vieh mit Wasser versorgt.

Männergesangverein "Concordia" Dauersberg 1957

Der Krieg war mit dem kleinen Dorf bis dahin noch recht gnädig umgegangen, doch ganz zum Schluß schlug am 8. März 1945 eine Bombe voll in ein Haus ein und tötete drei Frauen. Die außergewöhnliche Tragik liegt bei diesem Geschehen darin, daß eine dieser Frauen aus Betzdorf, die andere aus Köln vor den Bomben in das ruhige Dauersberg geflohen waren. Alle anderen Bomben dieser Angrifsswelle fielen ins freie Feld.

Bisher hatte sich Dauersberg seine Abgeschiedenheit erhalten können. Es gab keine Industrie, ja selbst für einen Handwerksbetrieb war das kleine Dorf nicht attraktiv genug. Ein Kolonialwa­renladen und mit wechselnden Standorten ein Flaschenbierverkauf oder eine improvisierte Wirtschaft waren alles, was der Ort an Attraktionen zu bieten hatte. Aber dann kam der Fort­schritt doch, und zwar in Form des Straßenbaus. Die von der Landstraße Betzdorf-Steineroth nach Dauersberg abzweigende Kreisstraße endete nämlich hier und wurde nun nach Eiben weitergeführt, und das bedeutete, daß man nicht mehr auf Feld- und Wiesenwegen zur Mühle oder nach Weiselstein zu holpern brauchte. Sicher, der Fernverkehr führte nach wie vor weit entfernt am Dorf vorbei, aber Dauersberg war mit einem Male viel leichter zu erreichen. Und dann war plötzlich ein gemütlicher Dorfkrug da und ein gut bürgerliches Hotel im Ort, eine zögernde Bautätigkeit begann, und 1969 kam es zur Eingemeindung nach Betzdorf, mit der bei­de Teile sehr zufrieden sind - und es wohl auch sein können. Besonders erfreulich war in diesem Zusammenhang, daß bei der Straßenbenennung die alten Flurnamen wieder zu Ehren gekommen sind und die Stadt- und Ortsväter sparsam mit den Baugebieten umgehen. Eine gute Lösung war es auch, die Verkaufssumme der Schule für einen Kinderspielplatz mitten im Ort zu verwenden.

Vieles an altem Brauchtum hat sich hier erhalten; so ziehen in der Karnevalszeit die bis zur Unkenntlichkeit vermummten Jecken von Haus zu Haus und fordern stumm (um sich nicht zu verraten) ihren Schnaps, die Sternsinger bitten um eine Gabe, und im Mai tragen die vier kräftigsten Kinder das schwere Maimiesbündel aus Birkengrün durch das Dorf und singen an jedem Haus: "Maimies will wat haan, will wat in ihr Säckelchen haan" und "Der Mai ist gekommen". Noch vor etwa zehn Jahren wurde ein Junge in ein leichtes Birkengrünbündel gebunden, lief in der Sängergruppe mit und rief ein lautes "Kuckuck-Kuckuck" zwischen die Liedertexte.

Jugend mit dem Maimies

Als es immer schwieriger wurde, einen "Kuckuck" zu finden, ließ man den Jungen weg und vergrößerte dafür das Maimiesbündel.
Der Maibaum - der übrigens bei uns seit eh und je eine Birke ist - mit seiner nächtlichen Bewachung hat in letzter Zeit eine neue Variante erfahren, und das kam so: Seit über zehn Jahren besteht zwischen der hiesigen Jugend und den jungen Leuten von Fresen in der Steiermark eine inoffizielle, herzliche Partnerschaft. Von dort wurde der Brauch des "Maibaumziehens" importiert. Zur Kirmeszeit kann jeder die Länge des Maibaumes schätzen, der dann umgelegt wird, wer am genauesten geschätzt hat, erhält einen Preis. Dann werden eine Reihe von Mannschaften aus Männern oder Frauen gebildet, welche um die Wette den Maibaum über eine festgelegte Strecke ziehen müssen. Außer viel Gelächter gibt's auch hier Preise zu gewinnen.

Feuerwehr mit Storch
Die Klepperjugend vor Ostern und das Martinsfeuer mit dem berittenen St. Martin gehören genau so dazu wie das herzhafte Rappeln zum Polterabend. In den letzten Jahren hat sich noch der Storch auf dem Dach dazu gesellt, der wie von Geisterhand in der Nacht, bevor die junge Mutter mit ihrem Kinde aus der Klinik heimkehrt, auf dem Haus angebracht ist.

1976 wurde der ehemalige Schulhof noch einmal für das 25 jährige Bestehen der Marienkapelle Dauersberg zur Kirchweih geöffnet, doch bereits die 30-Jahrfeier konnte 1981 auf einem inzwischen geschaffenen Festplatz an der Brunnenanlage "Oreborn" feierlich begangen werden. Da diese Kirchweihfeste für jung und alt jedesmal viel Freude brachten, werden alljährlich Anfang Juli einige Tage für die "Kirmes" vorgesehen. Inzwischen ist der Festplatz mit Hütte, Grillstelle und Toilettenanlage weiter komplettiert worden und bildet mit dem Oreborn ein rechtes Schmuckstück unseres Dorfes.

Wir sind am Ende unseres kleinen, rund 2000 Jahre durchstreifenden Spaziergangs, und was bleibt noch zu wünschen für unser Dauersberg, für uns alle? Möge es sich in Frieden gemächlich weiterentwickeln, uns ein schönes Heimatdorf bleiben und allem Getier, was da läuft und fliegt, schwimmt und kriecht, seinen Lebensraum behalten lassen, damit unsere Nachkommen ihren Kindern auch noch den Falken am Himmel, das Reh vor der Eichhardt und die Forelle im Eibbach zeigen können!
Quellennachweis:


Dr. A. Wolf: Geschichte von Betzdorf, E. Heyn: Der Westerwald und seine Bewohner, Pfarrer M. Kröll: Die Pfarrei Gebhardshain, Kreisarchiv Altenkirchen, J. H. Lamprecht: Die Ämter Freusburg und Friedewald.

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