Die Wüstung Sleide

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siehe auch
auf der ArGeWe-Seite: "Die Schlaudermühle bei Dorndorf"

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"Schlauden oder Sleide, ein Dorf bei Torndorph (Dorndorf), an der Stelle der Schlaudermühle, war der Rittersitz der Herren von Schlauden (Sleide).

Gegen Ende des 12. Jahrhunderts schenkte Gumbert von Sleide der Abtei Eberbach ein kleines Gut zu
Hadamar und trat als Laienbruder in das Kloster Eberbach ein. Um 1207 nimmt Bruder Gumbert von Sleide bei der Kapelle in Durchheim (Dorchheim) einen Eigentumsverzicht Daniels von Hadamar für die Abtei Eberbach entgegen. Ruthger von Schlauden (Sleide) muß 1217 auf die Güter seines Onkels, des Laienbruders Gumbert, verzichten.

Ritter Ruthger hatte Ansprüche auf die Schenkung seines Oheims erhoben und war durch Gerichts- beschluß des Grafen von Diez im Reckenforst abgewiesen worden.

Anfang des 13. Jahrhunderts hat Daniel von Sleide, der Bruder Gumberts, eine Wiese in Hadamar an
Heinrich von Dehrn verpändet, die von der Abtei Eberbach erworben wird.

Hartman von Sleide, der Bruder Gumberts, verkauft der Abtei Eberbach Grundbesitz und Gebäude in Hadamar für 17 1/2 Mark und schenkt ihr ein Waldstück. Der Geistliche Rudolf von Sleide, der Bruder Gumberts, verpfändet der Abtei Eberbach Grundbesitz im Wert von 2 Mark und verzichtet später aus sein
Eigentumsrecht.

1225 bezahlt die Abtei Eberbach an Hartmann von Sleide eine Pfandschaft von 1 Mark auf die Güter Meginhards von Hadamar aus.

Aus der Familie von Schlauden (Sleide) entstammt der Ritter Widerold (1253 und 1257) und der Knappe Albert von Schlauden, der 1310 die gesamten Güter des Adeligen von Werdorf zu Sleide erwirbt. Die Urkunde darüber ist sicher mit der Besitzschenkung in die Hand der Abtei Marienstadt gelangt.

Möglich, daß der Edelknecht Albert von Schlauden und dessen Schwester Aleydis (1327) Kinder oder Enkel des Ritters Anselm von Offheim sind. Vermutlich ist Albert von Offheim mit Albert von Schlauden (Sleide) gleichzusetzen und der Übergang des Besitzes in Schlauden (Sleide) an die Abtei Marienstatt aus der gleichen Schenkung zu erklären.

Schlaudermühle
in dieser Gegend lag das verschwunden Dorf Sleide (03/09)


1459 wird das Dorf Schlauden, oder Sleide als zum Kirchspiel Blasiusberg gehörig genannt. 1517 war es verschwunden und nur noch ein Hof vorhanden. Der Name der Wüstung lebt fort in der Schlauder- mühle, die längst nicht mehr in Betrieb ist und von der im 18. Jahrhundert noch an die Abtei Marienstatt ein Zins von 1/2 Mark entrichtet werden mußte".

Dieser ältere Bericht über die Wüstung Sleide stammt von einem unbekannten Autor. Ein anderer Bericht
spricht davon, daß 1636 das Dorf Dorndorf bis auf eine Familie ausstarb, vermutlich in Folge des 30jäh-
rigen Krieges. Diese Familie soll nach Sleide gezogen sein. Möglicherweise hat dann diese Familie die Mühle gebaute und betrieben. Möglich ist auch, daß die Müle schon bestanden hat und diese Familie sie übernommen hat. Ob die Familie Braß schon damals die Mühle betrieb, ist nicht bekannt. Den ersten Beweiß dafür gibt es erst für 1753 (siehe Schlaudermühle).



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Quellen:
                                                              Archiv Manfred Schaaf
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erstellt 11.03.2009 Manfred Schaaf, Hainburg/Bilkheim
                                                          alle Fotos (c): Manfred Schaaf

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