Erl
(von
Eberhard Krebs)
Nach der
Schenkungsurkunde von 1257
schenkte Gerhard v. Rennenberg dem Kloster St. Katharinen auch den Hof
in Erl. Es war wohl der größte Hof der Schenkung,
denn er
umfaßte ca. 84 Morgen Ackerland, Wiesen und Hecken. 1674
wurde
der Hof der Abtei bei einem not- wendigen Darlehen in Höhe von
200
tlr. als ihr „bestes pfandt“ eingesetzt. 1803
umfaßte
der Hof mit Wiesen und Hecken 140 Morgen. Das Hofgut bestand aus dem
Wohnhaus, eine Scheune, zwei Stallungen, zwei Schuppen und ein
Backhaus. Die letzten Pächter des Hofes waren Peter und
Matheis
Wester.
1807
ließ der Fürst von
Nassau den Hof versteigern. Die Witwe des bisherigen Pächters
Wester kaufte ihn für 647 rtlr ohne Zinsen. Neben dem Erler
Hof
gab es noch den Schwarz- oder Henkeshof, der ca. 26 Morgen Land
bewirtschaftete und in dessen Türsturz die Jahres- zahl 1565
eingeschnitzt war.
Der
„Stuxhof“ gehörte
eigentlich zur Gemarkung der Stadt Linz. Die Wohn- und
Stallgebäude stammen aus dem Jahre 1840. Der Name leitet sich
vom
alten „Stockhaus“ der Herren von Rennenberg ab. Im
Mittelalter wurden in ihm kleinere Vergehen durch Stockschläge
gesühnt. Dieser zweistöckige, turmartige Basaltbau
wurde
harmonisch in den modernen Scheunenbau eingefügt. Der Distrikt
Stuxhof, ein etwa 200 Morgen großer Wald, mußte
wegen hoher
Schulden von der Stadt Linz verkauft werden. Der neue Besitzer
ließ den Wald aholzen und den Stuxhof erbauen.
Tiefer
talwärts, nahe der
Ockenfelser Flur, lag das Hofgut Roetgen, das zur Burg Ockenfels
gehörte. 1480 wird der Hof mit 50 Morgen Ackerland, 7 Morgen
Wiesen und einigen Hecken genannt. 1615 ist er im
Lehensgüterverzeichnis des Kurfürsten von
Köln
verzeichnet und 1762 reicht Ferdinand Franz Stephan von Gerolt
Veränderungsvorschläge an die kurfürstliche
Kanzlei ein.
1798 umfaßte der Hof ca. 61 Morgen Acker, Wiesen und Hecken.
Bekannt und
viel besucht ist das Erler
Kapellchen oberhalb von Erl, das dem hl. Antonius von Padua geweiht ist
und wahrscheinlich 1733 erbaut wurde. 1923/24 wurde es durch die
Familie H. Vogt aus Linz erneuert. In den harten Kämpfen des
März 1945 wurde es zwar stark beschädigt, aber nach
dem Krieg
von den Erler Bewohnern bald wieder in Stand gesetzt.
- Quelle:
Rund um den Hummelsberg
– die Verbandsgemeinde Linz/Rhein
Verfasser:
Adalbert N. Schmitz