Friedewald

Das Schloß Friedewald

Aus dem Jahrbuch 1976 des Kreisheimat-Verein Altenkirchen - Westerwald

Nachdruck mit dessen Erlaubnis

Autor: Prof. Dr. K. Fuchs

Vom Schloß Friedewald wurde bereits gesagt, daß es ,,als wuchtiger grauer klotz über dem Dorf mit seinen schwarz-weißen Fachwerkhäusern, fest und streng" liegt. Gottfried von Sayn erhielt im Jahre 1324 von Kaiser Ludwig dem Bayer die Erlaubnis, in Friedewald eine Burg, zubauen. Bauherr des heutigen Schlosses war Graf Heinrich IV. von Sayn. Die Anlage, von deren Hauptgebäude bereits im Jahre 1741 gesagt wird, daß es ,,in unvollkommenen Stande und unbewohnt sei", war im 19. Jahrhundert stark verfallen. 1885 erwarb sie Graf Alexander zu Sayn-Wittgenstein vom preußischen Staat. Er ließ sie nicht nur renovieren bzw. restaurieren, sondern darüber hinaus durch Erweiterungsbauten ergänzen. Von der mittelalterlichen Burg hahen sich vier Türme erhalten; drei davon sind rund. Die den östlichen Teil der Burganlage umgebenden Flügel haben sich bis auf den Nordflügel größtenteils erhalten. Von der ältesten Anlage stammt noch der freilich wohl im 17. Jahrhundert veränderte Südflügel, zweigeschossig, wie die ganze Vorburg in Bruchstein mit neuem Fugenputz. . . . Der Ostflügel erhielt im Jahre 1913 das heutige Obergeschoß . . . An der Nordseite des quadratischen Eckturmes ein neues, 1913-14... errichtetes Gebäude

Interessant erscheint im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau der Schloßruine durch Graf Alexander zu Sayn-Wittgenstein die folgende Begebenheit, als nämlich dem Grafen das Geld ausging: ,,Als die Handwerker schließlich stürmisch ihren Lohn forderten, ließ er sie im Schloßhof antreten, warf ihnen ein Säckchen saynischer und wittgensteinscher Münzen vor die Füße und schrie: ,Da habt ihr gutes Geld! Jetzt macht weiter!"'

Nachsatz: In dem Gebäude befundet sich heute die "Evgl. Sozial Akademie" Friedewald.