Holler, Westerwaldkreis
Holler ist eine Ortsgemeinde im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Montabaur an.
Die Gemeinde liegt im Westerwald südlich von Montabaur im Naturpark Nassau.
Holler wurde 1228 als "Oculus Memorie" des Klosters Eberbach erstmals urkundlich erwähnt.
Einwohnerzahl
1742: 55
1808: 70
1815: 95
1923: 565
1946: 591
Bürgermeister, Heimburger
Schultheiß:
1808 Anton Schmidt
1825 Anton Ferdinand
1827 Peter Metternich
1833 Nicolaus Eschenauer
1847 Anton Schmidt
Bürgermeister:
1848 Johann Hübinger
1853 Adam Alzen
1875 Peter Eschenauer
1895 Johann Peter Hübinger
1909 Eduard Pehl
1916 August Weidenfeller
1919 Adam Ebert
1927 Peter Groß
1933 Richard Weidenfeller
1938 NN Herrmann
1946 Josef Wilhelmi
1949 Josef Hübinger
1958 Josef Groß
1970 Peter Molsberger
1994 Margret Flosdorf
Kirche
1759 wurde die heutige Kirche auf den der Stelle der alten Kirche errichtet und einweiht.
1770 Die zum Kirchspiel Holler gehörenden Orte Welschneudorf u. Oberelbert werden eigenständige Pfarreien.
1831 Curatus Schnupp tritt nach 35 Jahren in den Ruhestand. Curatvikarie Holler wird vorerst von der Pfarrei Montabaur getrennt.
1847 Holler wird eigene Pfarrei.
1888/89 Erweiterung der Kirche und Kauf einer neuen Orgel.
1916 Stahlhofen u. Daubach werden eigenständige Pfarreien.
1952 Weihe der drei neuen Glocken.
1954 Renovierung der Kirche ist abgeschlossen.
Pfarrer:
1862 Pfarrer Valentin Mardner
1867 Goar Schneider
1887 Adam Quirmbach
1896 Anton Kexel aus Schönberg b.Höhn.
1940 Josef Bleutgen
1951 Heinrich Josef Kexel
1956 Dr. Heinrich Bretzler aus Frankfurt a.M.
1960 Wolfgang Langer
1963 NN Böckling
1968 Bruno Strieth
Schule
1736 Schule wird erwähnt
1760 altes Schulhaus wurde abgerissen und neues von den Kirchspielvorständen erbaut.
1819 Beginn der Industrieschule für Mädchen.
1848 Verkauf der alten Schule und Einweihung der neuen Schule.
1926 Renovierung der Schule.
1992/98 Ausbau u. Renovierung der alten Schule.
Lehrer/in
1690 Peter Hisgen
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1912 J. Staudt aus Ems, NN Schmidt (Lehrerin)
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1705 Peter Dommermuth
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1925 Karl Rhein
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1726 Kornelius Dommermuth
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1926 Wilhelm Hebecker, Franz Uthe
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1773 Anton Pehl
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1938 Heinrich Kraus
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1814 Johann Alzen
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1939 NN Henkel
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1853 Johann Thuy
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1949 H. Schmidt
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1862 Johann Jakob Alzen
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1950 Franz Keller
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1871 NN Roth aus Weidenhahn
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1963 Helmut Endres
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1891 J. Wollweber
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1966 Hannelore Kukuk
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1903 NN Schlüter
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1967 Ulrich Keßler
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1906 NN Krämer (Lehrerin)
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Persönlichkeiten
Heinrich Roth (Bürgermeister Montabaur, Landrat, Reichstagsabgeordneter)
Heinrich Roth (geboren 08.07.1889 in Holler, verstorben 25.11.1955 in Montabaur)
war ein nassauischer Politiker, Bürgermeister, Landrat und ehemaliger Abgeordneter
des Reichstages sowie des Preußischen Landtages.
Nach der Volksschule, machte er eine Ausbildung als Buchdrucker, danach arbeitete er als Buchdrucker. War seit Mai 1924 als Vorsitzender der AOK (Allgemeine Ortskrankenkassen) des Unterwesterwaldkreises und als Sekretär für den Volksverein für das katholische Deutschland in Montabaur tätig. Nachdem er vom 04.04.1923 bis 01.07.1923 kommissarischer Leiter des Landratsamtes war, wurde er im Zusammenhang mit den Separatistenunruhen von den französischen Besatzungsbehörden ausgewiesen.
Nach seiner Rückkehr erfolgte am 18.02.1926 die Wahl zum Bürgermeister von Montabaur. 1920 wurde er für den Unterwesterwald in den Nassauischen Kommunallandtag gewählt. Im Mai 1924 wurde er für den Wahlkreis 19 (Hessen-Nassau) auf der Liste des Zentrums in den Reichstag gewählt, dem er bis zum November des gleichen Jahres angehörte. Von 1932 bis 1933 war er Abgeordneter des Preußischen Landtages und von Januar 1930 bis Mai 1932 Mitglied des Preußischen Staatsrates. Seit November 1929 war H. Roth Landesvorsitzender des Zentrumspartei in Nassau.Am 02.04.1933 wurde er vorläufig von seinem als Bürgermeister enthoben. Am 29. November 1933 verfügten die neuen Machthaber die endgültige Entlassung. Ebenfalls verlor er die Mandate im Kommunallandtag und Landtag. Im Jahr 1933 wurde die Wohnung Roths durch die SA verwüstet und Heinrich Roth in "Schutzhaft" genommen. 1934 bis 1939 arbeitete er als Handelsvertreter bis er ein Arbeitsverbot erhielt. Im Untergrund versuchte er die Kontakte zu den Politikern des Zentrums aufrechtzuerhalten. Nach dem Attentat auf Hitler, wurde er verhaftet und erst am 20. Oktober 1944 wegen Haftunfähigkeit entlassen. Bis zum Kriegsende stand er unter Polizeiaufsicht und durfte Montabaur nicht verlassen.
1945 wird er erneut zum Bürgermeister von Montabaur ernannt. 1946 wird er zum Landrat des Unterwesterwaldkreises gewählt. 1947 bestimmt die französische Besatzungsmacht jedoch seine Entlassung. Als Landrat des Landkreises St. Goar ist Heinrich Roth vom 20. November 1947 bis zu seiner tätig.
Wappen:
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Die Wappenbeschreibung lautet: Die territoriale Zugehörigkeit Hollers wird durch das Wappen in den Pranken des Löwen (Kurtrier) und den goldenen Löwen auf blauem Grund (Nassau) symbolisiert. Wasserreichtum und Mühlen werden im Ortswappen durch den Wellenbalken dargestellt. Für Landwirtschaft und Wald steht die Farbe Grün. Die ehemaligen Filialkirchspielorte werden im Ortswappen durch die sieben goldenen Schindeln dargestellt. Als Symbol für die Kirchenpatronin St. Margaretha steht im Wappen der goldene Drache mit dem Schwert.
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Mühlen
Obere Erbenmühle (genannt Erbenmühle): erwähnt 1453, seit 1664 als Erbenmühle bezeichnet; War bis Ende der 1950er Jahre in Betrieb.
Untere Erbenmühle (genannt Heimburger Mühle) erwähnt ab 1653, 1773 wurde die Mühle saniert und umgebaut, 1838 übernahm die zweite Mühlengesellschaft den Betrieb, die Mühle war bis 1950 in Betrieb.
siehe auch "Doppelt vertreten. Aus der Geschichte der Hollerer Erbenmühlen" v. Josef Kläser.
Gefallene, Vermisste
1914 - 1918
Johann Born Joseph Born Jospeh Braun Anton Dahlem Peter Dupp Joseph Dommermuth Anton Ehard Albert Eschenauer Peter Gombert Peter Hahn Adam Höber Joseph Kahlenberg Johann Kilian Peter Keller Ludwig Keller Adam Klein
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Johann Labonte Joseph Labonte Adam Metternich Joseph Metternich Johann Meuer Joseph Nebgen Peter Nebgen Peter Pehl Jakob Pehl Joseph Pehl Franz Steinebach
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1939 - 1945
Ludwig Alzen Joseph Bauch Anton Becher Peter Becher Peter Ebert Damian Ebert Alfred Edel Alois Ehard Paul Ehard Karl Engers Joseph Ferdinand Walter Gilberg Otto Hahn Erwin Hebgen Alois Henkes Willi Herborn Anton Herrmann Reinh. Hübinger
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Gregor Keller Peter Kilian Ernst Kratz Adolf Lenz August Lenz Paul Müller Willi Müller Joseph Nebgen Theodor Piroth Rudolf Pehl Johann Pehl Alfons Roth II. Ewald Roth Hermann Sanner Alexander Schumacher
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(Quelle: Berichte, Chronik "Holler - Unser Dorf und seine Geschichte in Bildern"; Zusamennfassung : Bettina Kewitsch; Stand: 08.2016)