Hundsdorf
1243 Hundisdorp, 1376 Hundsdorf, 1393 Huntzdorf, 1536 Honstorff, 1568 Huntsdorf, 1604 Huindtsdorf, 1664 Honnizdorff.
Der Name ist wohl als Dorf des Hundo, des Hundertschaftsrichters, zu deuten. Heinrich von Isenburg hatte hier ein Eigengut,das er 1243 gegen den Mansus "Landishoue", den Hof Landshube, der zum Hof Wirges des Probstes von St.Florin zu Koblenz gehöhrte, an diesen zu vertauscht. Der Probst sollte von dem Gut zu Hundsdorf jährlich 18 Pfennige Zins haben.Mit anderen Renten und Gefällen überließ Philipp von Nassau zu Wellmich auch solche zu Hundsdorf, die er von den von Staffel geerbt hatte, 1568 dem Kölner Erzbischof Salentin von Isenburg. Den Zehnten zog hier 1596 die wiedische Kellerei Isenburg, 1730 Wied-Neuwied, doch hatte daran 1730 auch die Parrei Alsbach einen Anteil. |
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Grundherrlich hatte Hundsdorf ursprünglich nach Ransbach gehört.Erst 1580 behielt sich Graf Johann von Wied, als er Philipp von Reifenberg mit Kirchsatz, Zehnten und Hofgericht zu Ransbach belehnte, die Gefälle des Hundsdorfers Bezirk vor. Das Weistum dieses Hofgericht von 1507 beschrieb dessen Bezirk noch vom Ebernhahner Schlag bis Baumbach und von Baumbach bis Hundsdorf. Der Zerfall dieser alten grundherrlichen Zusammenhänge läßt sich auch an der Änderung des Mühlenbannes beobachten. Phillipp von Reifenberg mußte dem Grafen Salentin von Isenburg, als dieser ihm das Gericht Ransbach verpfändete, 1580 verspreche, daß die Ransbacher Untertanen auf die Grenzauer Mühle gebannt bleiben und bei Strafe die Hundsdorfer Mühle meiden sollten, es sei denn, Hilgert und Grenzhausen ließen wieder in Grenzau mahlen. Diese Grundherrschaft Ransbach war mit dem Hof Erlen wiedisches Lehen verschiedener niederadliger Familien und gehöhrte wohl zum Isenburg - Braunsbergers Erbe des zweiten wiedischen Grafenhauses. Es spricht manches dafür, daß die Isenburger auch hier, wie in Großmaischeid und um Isenburg,Vögte von Besitz der Abtei Fulda waren. So sind wahrscheinlich die von Eberhard in den Ortsnamenformen stark verderbten Güter, die ein Regenmar im 9. Jhd zu Steindorf, Hohdorf, Butinebrunnen und Eingefelden im Engersgau Fulda schenckte, am Steinebach westlich von Isenburg und in Minkelfei bei Kleinmaischeid ,die von Hohdorf in Hundsdorf und die von Butinebrunnen in der benachbarten Wüstung Desper (959 Detenesbuiram)z u suchen, zumal für die Pfarrkirche zu Wirges, zu der Desper gehöhrte,ebenso wie für Großmaischeid 1660 ein sicher altes Bonifatiuspatrozinium bezeugt ist. Die Mühle zu Hundsdorf hatte 1536 einen Kornzins an die wiedische Kellerei Isenburg zu zahlen. Sie war seit 1685 in Erbleihe, später in Zeitpacht vergeben und wurde 1788 an die Gemeinde Hundsdorf verkauft. Nach dem Bau der Hüttenmühle hatte sie nurmehr Bann für Hilgert, Hundsdorf, Faulbach und Rembs,doch ließen 1792 die Mahlgäste fast alle in Grenzhausen mahlen. Erst in neuerer Zeit wurde auch hier eine zweite Mühle gebaut.
In Hundsdorf hatte Wied 1536,6 bedepflichtige Leute sitzen; 1664 zählte man 8 Häuser, davon stand eines leer; 1734:17 Familien in 18 Häusern, meist Fuhrleute und Tagelöhner und je einen Schmied, Wagner und Kannenbäcker. Die Zahl der Einwohner 1832:142 |
weitere Infos:
Die alte Hundsdorfer Hütte (Link zum PDF)