700 Jahre Kaffroth
Aus dem Jahrbuch 2000 des Kreisheimat-Verein Altenkirchen - Westerwald
Nachdruck mit dessen Erlaubnis
Autorin: Liesel Holzapfel
Im Jahre 1300 wurde Kaffroth erstmals urkundlich erwähnt. Es gab fünf Familien und insgesamt 30 Einwohner. Die Bezeichnung und Schreibweise des Ortsnamens hat sich bis heute mehrmals geändert, auf Platt heißt der Ort ,"Kawert" und gehört zur Gemeinde Rott. Heute gibt es fünf Familien im Ort und insgesamt 14 Einwohner.
1618 kam Kaffroth zum Kirchspiel Flammersfeld. Ein Testament aus dem Jahr 1774, verfaßt vom Schultheiß Balzer aus Flammersfeld, gibt Aufschlüsse über die Erbschaftsverhältnisse damaliger Zeit. Seit 1848 wird in Rott ein Protokollbuch geführt, dort kann man über die Familien und ihre Besitztümer nachlesen. Im März 1889 wurde der Gemeinde Kescheid ein Darlehn zum Schulbau gewährt, damit die Kaffrother Kinder dort zur Schule gehen konnten. 1893 begann man mit dem Schulbau in Rott, diese wurde am 1.11.1894 eingeweiht. Hier gingen nun auch die Kinder von Kaffroth hin, der Weg war nicht soweit wie nach Kescheid.
1849 wurde unter Bürgermeister Raiffeisen der Bau der Straße von Flammersfeld nach Asbach beschlossen, dies bedeutete gleichzeitig den Anschluß an Kaffroth. Die Straße ist immer noch von großer Bedeutung, denn es ist die einzigste Verbindung von Kaffroth zu den anderen Orten.
1899 kaufte der Staat das Gut Kaffroth und verpachtete es als Staatsdomäne. Das Gut hatte mehrere Pächter, bis die heutigen Besitzer, die Familie Seegers, das Gut vom Staat kauften.
1902, so berichtet das Rotter Protokoll, war gegen eine Einstellung eines Knechtes nichts einzuwenden.
Um 1850 wurde im Ahlbachtal eine Ölmühle betrieben. Der Wassergraben und der Standort sind heute noch zu erkennen. Die Mühle gehörte ebenfalls zu Kaffroth, der Müller war gleichzeitig Schultheiß.
Von der Mühle sind heute noch die Mühlsteine erhalten, die unter der Rotter Eiche eine Sitzgruppe für Wanderer bilden.
Das Wahrzeichen von Kaffroth ist die l000-jährige Eiche.
Wie alt sie wirklich ist, weiß niemand genau, jedenfalls hat sie einen großen Teil der Kaffrother Geschichte miterlebt. Direkt neben der Eiche befindet sich ein 19 Meter tiefer Brunnen, der in früherer Zeit zur Trinkwasserversorgung für Mensch und Tier diente. Das Brunnenhäuschen wurde durch einen abfallenden Ast beschädigt. Heute ist der Brunnen durch einen Betondeckel verschlossen, Wasser führt er aber immer noch.
Aus der jüngsten Zeit wäre zu berichten, daß aus dem ehemaligen Gutshof ein moderner Milchviehbetrieb geworden ist. Hierzu schlossen sich 1996 Ludwig Seegers und Axel Walterschen aus Seifen zu einer Betriebsgemeinschaft zusammen.
1998 wurde in Kaffroth, im Zuge der Kanalisierung der Verbandsgemeinde Flammersfeld, der Abwasserkanal verlegt.