| Kammerforst (von Thomas Keul) Kammerforst,1684 Cammerforst,1723 Cammer Forst,ist nach einer Nachricht von 1730 als Siedlung wallonischer Hüttenarbeiter der Hundsdorfer Eisenhütte entstanden. Der Siedlungsplatz wurde wohl aus konfesionellen Gründen gewähl,da hier auf trierischem Boden katholische Religionsübung gesichert war. Der Name Kammerforst erinnert daran, dass der Burgfriedensbezirk im Bereich des Forstes Spurkenberg lag. In diesem Forst waren noch 1211/14 dem Erzbischof von Trier, der diesen Wald wohl der ottonischen Kirchenpolitik verdankte, einige Kammerforste vorbehalten. Dieser ist wohl mit Vogtrechten in dem Forst,die 1211/14 den Grafen von Nassau und Herren von Isenburg zustanden, an die Isenburger gekommen. |
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Der Kammerforst war noch 1526 ein Wald
im
Burgfrieden von Grenzau,der im Bezirk der Feste am
Weißenstein
dem Herren von Isenburg-Grenzau allein zustand. Mit Holz aus dem
Kammerforst wurde noch 1666 die Ölmühle zu Grenzau
gebaut. Dann hören wir 1667, dass "die Welschen uf der
Hütte" eine Wiese in diesem Bereich nutzen.
Der Wildforst war 1681 durch die Welschen ganz umgehauen,die damals wohl bereits das 1684 zuerst genannte Dorf Kammerforst angelegt hatten. Die Familienamen Allmang, Bertram, Dombo (auch Dambou) und Rue erinnern noch 1723 an jene wallonischen Zuwanderer. Daneben kommen jedoch schon 1723 neun deutsche, meist einheimische Familienamen in Kammerforst vor, wo sich die welschen Namen 1813 bereits völlig verloren hatten. Nur in dem Flurnamen "bey der Schleiffmühl" ist 1723 eine sonst nicht bezeugte Schleifmühle zu Kammerforst zu fassen. Neben je einem Wagner, Former, Leinenweber und Wollspinner werden 1723 sieben Tagelöhner im Dorf genannt.Kammerforst bildete 1723 mit Grenzau eine Gemeinde, hatte jedoch 1775 einen eigenen Bürgermeister. Das Dorf wurde 1813 mit Grenzau von einem gemeinsamen Bürgermeister verwaltet, bildete jedoch in der Folge einen Gemeinde, die selbständig blieb, als Grenzau 1936 in der Stadt Höhr Grenzhausen aufging. In Kammerforst zählte man 1723 17 Ehen und eine Witwe und 1813 26 Familien davon 21 mit Zugvieh. Die Zahl der Einwohner betrug 1787: 83, 1823: 142 und 1826: 147 in 33 Familien Quelle:Gensicke Nassauische Annalen 1962 Seite 262 |
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