1100 Jahre (910-2010)
Limburg a.d. Lahn

ein Rundgang durch die Stadt
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Briefmarke
Briefmarke der Deutschen Post zu diesem Jubiläum

Limburg
Brückenturm  Ich beginne unseren Rundgang durch Limburg in  der Nähe des Priesterseminars auf der nörd-  lichen Seite der Lahn und komme zum alten  Brückenturm, dem alten Wehrturm aus der 1.  Hälfte des  14. Jahrhunderts. Er hat eine Grund-  fläche von 12  x 12 m, Höhe bis Traufgesims 14  Meter. Ursprünglich hatte er ein hohes Zeltdach.

 Rechts neben dem Torbogen befindet sich eine
 eingelassene Muttergottesstatue und im Sockel  folgende Inschrift:

 "Dieses Bild stammt aus der im Pestjahre  1512  von Schultheis Bürgermeister u. Rath  der Stadt  Limburg erbauten Capelle"
Brückenturm Brückenturm

Von der paralell verlaufenden Lichfieldbrücke hat
man einen schönen Blick auf die Alte Lahn- brücke. Die Brücke war die erste steinerne Brücke und wurde zwichen 1315 und 1354 erbaut. Im letz- ten Krieg wurde sie teilweise zerstört, dann 1946/ 47 verbreitert wieder aufgebaut. Heute kann sie zweispurig von Autos befahren werden. Im Hinter- grund sieht man die Autobahnbrücke, die das Lahn- tal überspannt. Von der Brücke hat man einen wunderbaren Blick auf die Lahn und auf den Dom.

Über die Alte Lahnbrücke gelangt man direkt in die Limburger Altstadt. Auf der linken Brückenseite ein Brückenheiliger, auf der rechten Seite ein Kruzifix.
Brücke
Brücke Brücke
Brücke
die Brücke vom nördlichen Ufer aus gesehen, dahinter der Dom
Brücke
und vom südlichen Ufer aus
Lahn
Die Lahn
Hinter der Brücke flußabwärts befindet sich eine
kleine Staustufe, in der Nähe des Brückenturms
gibt es eine Schleuse für kleine Schiffe

Ich gehe über die Brücke und wende mich ich  zu- nächst nach rechts. Nur wenige Schritte entfernt
steht ich vor dem alten Katzenturm. Der Katzen-
turm war früher Teil der damaligen Ringmauer und
ist ein Bauwerk des 13. Jahrhunderts. 1432 wurde
er erstmals erwähnt. Er Mauern mit einer Stärke
von 2 Metern, sein Duchmesser ist 10 Meter.

Brückengasse
Lahn
Auf der Lahn tummeln sich Enten und auch Schwäne




Katzenturm


Ich gehe zurück und biege in die Brückengasse ein. In dem zweiten Haus rechts, einem klassi- zistischen Bau, war von 1739-1774 die Postverwal- tungsstelle der Thurn und Taxis´schen Post.
Hier an der Ecke steht eines der interessantesten
Häuser von Limburg, das Haus der sieben Laster, das 1567 erbaut uns in den letzen Jahren
aufwendig restauriert wurde. Die in Holz geschnitz-
ten Figuren an der Seite des Hauses stellen dar: Hoffahrt, Geiz, Neid, Unkeuschheit, Unmäßigkeit, Zorn und Trägheit. Auf dem Foto unten sind vier der sieben Laster zu sehen.

Haus der 7 Laster

Ich wende mich nach links und komme "In der Erbach" und stehe vor dem ehemaligen Hof des Zisterzienserklosters Eberbach am Rhein. Der
Hof wurde um 1300 eingerichtet, der Bau der Ka- pelle wurde 1322 begonnen. Die St. Johannes- kapelle wird heute von der evangelisch-luthe- rischen Kirche genutzt.
Haus der 7 Laster



Erbacher Hof
Erbacher Hof

Ganz in der Nähe komme ich in eine kleine Gasse,
die Römer genannt wird und zum Schloß führt. Hier steht eines der ältesten Fachwerkhäuser Deutschlands. Das Fachwerkhaus Römer 2-4-6
ist das älteste Haus der Altstadt und wurde unmit-
telbar nach einem schlimmen Stadtbrand im Jahr
1289 gebaut. Das im Stil eines gotischen Hallen-
hauses gebaute Haus hat heute den Status eines nationalen Denkmals. Nach umfangreichen Restau- rierungsarbeiten wurde es 1989 wieder eröffnet. Im Hofbereich fand man nach Ausgrabungen Spei- chertürme, sogenannte "Gaden" und eine "Mikwe", ein jüdisches Ritualbad.
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die Kapelle und dahinter der Dom

Römer
Sankt Georgs Dom und Schloß/Burg

Dom
Der Dom vereint französische Frühgotik mit rheinischer Spätromanik und eigenständiger Formensprache. 1967-73 wurde der Dom außen rekonstruiert und 1974-91 Restaurierung des Innenbereichs.
Als nächstes gehe ich die Dom-
straße hinauf zum Dom. An der
Stelle, wo der Dom steht, war
früher (910) die Kirche des Stifts St. Georg, welches von Gaugraf Konrad Kurzbold gegründet wurde. Mit dem Bau des Doms wurde um 1206 begonnen, die Weihe war dann 1235.


Dom
das Eingangsportal
Briefmarke
Stempel Stempel
1985 feierte der Limburger Dom sein 750jähriges Bestehen. Das war der damaligen Deutschen Bundes-
post eine Sonderbriefmarke und einen Maschinenwerbestempel wert. Die Stadt Limburg hatte einen
speziellen Freistempel in ihren Frankiermaschinen.

Dom

oben rechts: die Rosette mit
bunten Fenstern und vier Figuren

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St. Georg
Dom

Dom

Dom Dom
Dom Dom
Dom Dom
Dom Dom
Das Innere mit vielen mittelalterlichen Malereien, einigen bunten Fenstern und der schönen Orgel.
Außen auf der linken Seite des Doms befindet sich ein Friedhof mit alten Grabsteinen und rechts stehen sehr alte Grabplatten.
Dom Dom

Schloß Schloß
Ich gehe rechts am Dom vorbei und komme zum Schloß/Burg. Der Teil im linken Bild rechts ist der alte romanische Teil, Anfang des 13. Jahrhunderts unter Gerlach von Ysenburg erbaut, links daneben der im 16. Jahrhundert erbaute Fachwerkbau, der gerade restauriert wird. Rechts neben dem Mittelbau schließt sich ein um 1380 von Johann III. errichteter Saalbau an (rechtes Bild).
Staurothek Staurothek
Jetzt gehe ich wieder zurück in die Altstadt und komme an der unterhalb des Doms gelegenen Stau- rothek vorbei, in der das Diözesanmuseum untergebracht ist. Das steinerne Gebäude stammt von 1544 (Foto links). Auch der Fachwerkbau gehört dazu.

Von der Domstraße zweigt nach links die "Nonnenmauer" ab, in der ein altes Haus von 1584 steht, mit
schönem Fachwerk und Schnitzereien und einem Spruch mit der Jahreszahl an der Straßenseite  (unten).
Nonnenmauer Nonnenmauer

Wieder unten ange- kommen, wende ich mich der "Rütsche" zu, wo das Werner- Senger-Haus steht. Das gotische Hallen- haus stammt aus   dem  13. Jahrhun- dert. Die heutige far- bige Fassade stammt aus dem 16. Jahr- hundert. Hier im Keller wurde damals
der Schinderhan- nes bis zu seinem Prozeß in Mainz ge- fangen gehalten.


Ich gehe weiter und
komme zum Fisch-
markt, der schon
1292 genannt wird
und wo der erste Stadtkern war (Fotos unten).
Werner-Senger-Haus

Fischmarkt Fischmarkt

Walderdorffscher Hof

Ich gehe die Fahrgasse und den Fischmarkt zurück und biege links in die Salzgasse ein (unten) und 

Salzgasse
Bei dem Haus auf dem Foto oben rechts gehe ich
nach links in die Fahrgasse und komme zum
Walderdorffschen Hof (weitere Fotos und Infos davon unter Walderdorffsche Hof auf der ArGeWe-Seite). Der Hof wurde 1359 erbaut, der gotische Turm davon ist noch erhalten, Neuerbaut 1665 von Wilderich Freiherr von Walderdorff. Bis 1989 Familienbesitz der Grafen von Walder- dorff aus Molsberg (siehe Molsberg, Grafen von Walderdorff).


Gegenüber dem Walderdorffschen Hof steht eine Plastik aus Holz, genannt die Tanzenden, die an das Ende der Pestzeit im Jahr 1351 erinnert.

Plastik

komm
e zum Kornmarkt, dem größten Platz in der Altstadt. Im Sommer habe zahlreiche Lokale ihre Tische und Stühle draußen stehen und man kann gut essen und trinken.
Kornmarkt Kornmarkt
Kornmarkt Fachwerkhaus
An der Ecke Kornmakt/Kolpingstraße finde ich die bekannte Bäckerei Hensler, die für ihre Limburger
Spezialitäten bekannt ist. Man beachte die merk- würdigen Figuren am Haus.

Gegenüber der Bäckerei Hensler steht das jüngste
Fachwerkhaus von Limburg, es wurde erst 1913 er-
baut und hat reiches Schnitzwerk. (oben rechts)

Weiter gehe ich durch die Barfüßergasse und kom- me zum Bischofsplatz und dort zur Stadtkirche, die um 1300 erbaut wurde. Bis 1813 war sie die Franziskanerkirche. Der Innenraum wurde 1742 im Barockstil umgestaltet. Die anschließenden Gebäude waren früher das Franziskanerkloster, heute Bischofshaus und Bistumsverwaltung. Hier war bis vor ein paar Jahren das Kirchenbucharchiv unter- gebracht.
Stadtkirche
Haus Trombetta



Am unteren Ende des Bischofsplatzes steht in der
Frankfurter Str. 2 das Haus Trombetta. Es be-
steht aus einer Baugruppe bestehend aus einem Fachwerkbau aus dem 17. Jahrhundert, einem
klassizistischen Gebäude auf den Resten der Stadtmauer und einem Mittelbau von 1885. Von
1769 bis 1960 war hier der Sitz der alten Limburger
Handelsfamilie Trombetta.
Durch die Fleischgasse gehe ich jetzt in Richtung
"Plötze". Vor den Häusern steht das Denkmal/Brun-
nen Friedrich von Hattsteins, einem Raubritter, den die Limburger als Stadthauptmann für sich gewinnen konnten.

Plötze

Auf der Rückseite des Denkmals steht folgende In-
schrift:
"da steh ich nun/Friedrich von Hattstein/
seit 1357/
Stadthauptmann in Limburg/
(kopfstehender Text) vormals jedoch/
Raubritter auf/Burg Eichelbach/
(normaler Text) das OHM Wein/hob ich auf/und trank/aus dem Spund/
und gewann/sogleich/Achtung bei den/

Kaufleuten/hier/darum muss ich/
es jetzt in/Stein ge
hauen/immer tun/
MEIN LEBEN/endete 1363/
im KAMPF in der/Greifenpforte/
unter den Hieben/der
Reifenberger/
also müsst ihr/schon selbst/
auf EURE
STADT/achtgeben"

Über die Bahnhofstraße und den Neumarkt gehe ich in Richtung des Limburger Bahnhofs und anschließend durch die Fußgängerzone Werner- Senger-Straße zum Limburger Rathaus, wo mein Rundgang endet.

Bild unten: das Georgs-Denkmal auf dem Neumarkt, wo an manchen Tagen der Markt abgehalten wird
und in der Weihnachtszeit

Plötze


Plötze


auch ein Weihnachtsmarkt
(auf auf dem Kornmarkt) abgehalten wird, links Blick in Richtung Kornmarkt, rechts in Richtung Bahnhof.
Neumarkt Neumarkt
Bahnhof
Der Limburger Bahnhof, außerdem gibt es außerhalb noch den modernen ICE-Bahnhof der Strecke Köln-
Frankfurt
Fußgängerzone
Die Fußgängerzone Werner-Senger-Straße mit Ge-
schäften und Lokalen
Rathaus
Das Limburger Rathaus, links der alte Teil, daran hinten angebaut der moderne Teil
Rathaus
Rathaus Auf dem Platz vor dem Rathaus steht das Werner-
Senger-Denkmal von 1985, auf dem Sockel folgender Text:
 
"ZUM GEDENKEN AN
WERNER SENGER
UND SEIN VERMÄCHTNIS
FÜR DAS HOSPITAL IN LIMBURG 1358"


DIE STIFTUNG
DER BÜRGERHOSPITALFONDS
BESTEHT
NOCH HEUTE UND WIRD IM SINNE
WERNER SENGERS
VON DER STADT VERWALTET
Zum Schluß noch ein Blick auf das Priesterseminar
auf der nördlich Limburger Lahnseite, also der Westerwälder Seite, wo das 11. Mitgliedertreffen der
ArGeWe in diesem Jahr (2010) stattfindet. Hier im
Priesterseminar ist seit ein paar Jahren auch das
Diözesan- und das Kirchenbucharchiv untergebracht.

Priesterseminar
Priesterseminar
das Priesterseminar gesehen vom der Domseite aus


<- im rechten Flügel unten befindet sich das Kirchen-
     bucharchiv des Bistums Limburg und direkt da-
     rüber die Aula, in der unser 11. Treffen am 8. Mai
     2010 stattfindet

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erstellt 20. Februar 2010, geändert 23.10.2014 Manfred Schaaf, Hainburg/Bilkheim
alle Fotos (c) Manfred Schaaf, 02/2010
Quellen: Altstadtführer der Stadt Limburg
Archiv Manfred Schaaf