Die Abtei Marienstatt

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Das Kloster der Zisterzienser wurde 1212 zunächst zwischen Mörlen und Kirburg in der Nähe von Altenklosterhof im Gebiet des Erzbistums Trier gegründet. Wirtschaftliche Sorgen und andere widrige Umstände veranlassten die Mönche jedoch zu einer Verlegung des Klosters in das Tal der Nister. Der Umzug fand 1227 statt und brachte aufgrund der Gebietszugehörigkeit eine Unterstellung unter das Erzbistum Köln mit sich, die ca. 400 Jahre hindurch bestehen blieb.

Klosterkirche in MarienstattDie ersten 200 Jahre lebten die Mönche recht zurückgezogen. Nach und nach kamen jedoch an kirchlichen Feiertagen Bewohner aus der Umgebung zu den Gottesdiensten. Bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts hatten Frauen keinen Zutritt zur Kirche, die sich ja im Bereich des Klosters befindet. Daher wurde außerhalb des Klosters eine kleine Kapelle für Gäste und Frauen errichtet. Erst 1476 bekamen die Frauen offizielle Erlaubnis durch den päpstlichen Nuntius in Köln für Zugang an drei Tagen zu Gottesdienst und Andacht.

Mit Einführung der Reformation in das Herrschaftsgebiet des Grafen Adolph von Sayn-Hachenburg ab 1560, von der auch die bisher für alle zuständige Pfarrkirche in Kroppach betroffen war, nahm der Zustrom der katholisch gebliebenen Gläubigen zu. Idealtypisch hätten alle Einwohner der Grafschaft Sayn-Hachenburg zum reformierten Glauben übertreten müssen, was jedoch nicht strikt durchgesetzt wurde. Erst mit einem Urteil des Reichskammergerichts vom 4. April 1732 wurde den Katholiken im Kirchspiel Kroppach die Religionsausübung offiziell freigestellt. Das Urteil legte aber auch fest, dass alle Gebühren (“jura stolae”) weiterhin auch an die reformierte Pfarrei in Kroppach zu zahlen waren. In der Praxis führte dies nicht nur zu doppelten Gebühren für die Katholiken, sondern auch zu parallelen Einträgen in die Kirchenbücher bei Taufen, Trauungen und Sterbefällen.

Nun konnte Marienstatt auch offiziell der bisher bereits oft unter Problemen nachgekommenen seelsorgerischen Verantwortung folgen und diesen Bereich angemessen ausbauen. Als im Zuge der Säkularisation 1803 das Kloster von dem zu dieser Zeit zuständigen Fürstentum Nassau aufgehoben wurde, betreute es 656 Seelen, davon 457 Kommunikanten. Die Gründung einer Pfarrei zur Fortsetzung der Seelsorge wurde zwar von Nassau abgelehnt, es wurden aber zwei Priester mit der Seelsorge beauftragt. Erst 1831 wurde kirchenrechtlich offiziell eine Pfarrei eingerichtet.

Nachdem die Klostergebäude 1864 durch den Bischof von Limburg angekauft wurden, konnten 1888 die Zisterzienser nach Marienstatt mit 5 Padres und 4 Brüdern zurückkehren. Die heutige Ausdehnung des Zuständigkeitsbereiches der Pfarrei Marienstatt zeigt eine Übersicht über den “Pastoralen Raum Hachenburg”.

Das erste Taufbuch MarienstattDas erste Pfarrbuch beginnt 1674 und endet 1719:
- Taufen 15.04.1674 - 26.12.1719
- Trauungen 27.04.1679 - 30.11.1719
- Verstorbene 15.04.1676 - 29.12.1719

Das zweite Pfarrbuch beginnt 1720 und endet mit der Gründung der Pfarrei Marienstatt 1831:
- Taufen 1720 - 1828 (S. 1 - 374); 1828 - 1831 (S. 734 - 772)
- Trauungen 1720 - 1820 (S. 375 - 482); 1820 - 1831 (S. 655 - 703)
- Verstorbene des Klosters 1720 - 1805 (S. 483 - 492)
- Verstorbene der Pfarrei 1720 - 1829 (S. 497 - 654); 1829 - 1831 (S. 786 - 818)
- Konvertiten 1721 - 1826 (S. 819 - 826)

Kirchenbücher der Pfarrei Marienstatt von 1831 - heute:
-Taufen 01.01.1831 - 17.09.1847; 26.09.1847 - 29.12.1874; 31.01.1875 - 31.12.1924; 1925 - heute
- Trauungen 1831-1854; 1855-1896; 1896 - 1928; 1929 - heute
- Verstorbene 1831 - 1851; 1852 - 1879; 1879 - 1917
- Firmungen ab 31.08.1849 *)

Die Pfarr- und Kirchenbücher liegen in der Abtei Marienstatt und können von Familienforschern normalerweise nicht eingesehen werden. Kopien in Form von Filmmaterial sind einsehbar im Diözesanarchiv Limburg.

*) Alle Angaben basieren auf der Festschrift zur Kirchweihe 1977 “750 Jahre Abteikirche Marienstatt”, herausgegeben von den Mönchen der Abtei Marienstatt, Buch- und Kunstverlag Abtei Marienstatt 1977.

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