Ein verschwundenes Dorf im Westerwald
Von Horst Weller
Im Altenkirchener Teil des Westerwaldes hält sich hartnäckig die Erzählung vom Dorf Ober-Mehren im Mehrbachtal.
Im Gegensatz zu den verschwundenen Dörfern/ Wohnplätzen Bruch bei Oberlahr oder Hottenseifen im Bereich des heutigen Oberirsen, konnten bis heute keine Unterlagen oder glaubhafte Beweise für das Vorhandensein dieses Ortes beigebracht werden.
Mehrere Heimatforscher haben sich an diesem Thema schon versucht, aber über Vermutungen oder Hypothesen kam keiner hinaus.
Im wesentlichen werden zwei Vermutungen angestellt:
Die einen sehen den "verschwundenen Ort" im Quellgebiet des Mehrbaches in der "Büschwiss".
Dies ist eine große Wiese in der "Leuscheid", das größte, geschlossenes Waldgebiet in der Region. Hier befindet sich auch der "Geldborn", wie bei dem Ort Werkhausen beschrieben.
Hinweise auf das Vorhandensein von Gebäuden aus der Vorzeit sind hier nicht feststellbar. Nur die vorhandene große Wiese mitten im Wald könnte als Hinweis gedeutet werden.
Die anderen sehen in dem Ort "Forstmehren" die Stätte des alten Ober-Mehren. Forstmehren liegt von Mehren aus gesehen Talaufwärts, also "oberhalb" von dem heutigen Mehren. Eine Namens-Anpassung könnte hier zu der jetzigen Schreibweise geführt haben.
Wer weiß ???????
Als Grund für die Auflassung werden im wesentlichen zwei Ursachen angeführt:
- Zum einem soll die Pest für das Verschwinden ursächlich sein,
- zum anderen wird der Dreißigjährige Krieg als Grund der Auslöschung angeführt.
Aber, wie schon ausgeführt einen Beweis gibt es nicht und so wird das Dorf Ober-Mehren wohl auch weiterhin als Sage durch die Köpfe geistern.