Rennenberg
(von Eberhard Krebs)
Nach den statistisch-topographischen
Notizen von 1829 gehörte zur Gemeinde Notscheid auch der Hof
Rennenberg, sobeey eine alte verfallene Burg steht, in früheren
Zeiten die Woh- nung der Grafen von Rennenberg …“. Auf dem
Hof lebten sieben Personen.
Die ersten nachweisbaren Edelherren von
Rennenberg waren um 900: Arnold und Gerhard. Wahrscheinlich wurde die
Burg in den Kämpfen zwischen Philipp von Schwaben und Otto IV.
erstmals zustört. Jedenfalls begegnet mit Konrad erst 1206 der
nächste Rennenberger bei der Grundsteinlegung der Linzer
Pfarrkirche. Sein Sohn Gerhard wurde der Begründer des Klosters
St. Katharinen. Aber nicht nur er, sondern auch seine eschwister und
Nachkommen waren eifrige Förderer der Abtei. Insgesamt schenkte
das Geschlecht der Kirche 2 Chor- bischöfe, 2 Äbte, 9
Priester, 9 Äbtissinen, 7 Nonnen und 6 Stiftsdamen. Besondere
Bedeutung gewann Wilhelm I. v. R., der zwischen 1376 und 1402 begegnet.
In ihm wurden die Herren von Rennenberg mit dem Recht belehnt, die
westfälische Sturmfahne zu führen. Diese Stellung
schloß das Recht ein, für den Landfrieden zu sorgen, Geleit
zu geben, die Reichsacht zu vollstrecken und eine Streitmacht gegen
Ruhestörer und Geächtete zu versammlen.
Rorich III.
(1409-1469) konnte alle Rennenberger Besitzungen in seiner Hand
vereinigen, da alle Nebenlinien ausgestorben waren. Mit Hermann von
Rennenberg, Herr zu Tuylen, Domherr und Archidiakon zu Lüttich und
Utrecht, erlosch das Geschlecht im Mannesstamm am 18.01.1585. Die
Rennenberger Besitzungen gingen an seine Schwester Anna, als
Alleinerbin über. Die Burg war um diese Zeit schon Ruine. Im
Erbgang kam die Herrschaft 1765 an die Fürsten von Salm-Kyrburg,
die 1846 im Tal das klassizistische Schloß Neu-Rennenberg
erbauten. 1888 wählte Fürst Friedrich V. das Schloß zum
ständigen Wohnsitz. 1917 wurden seine Nachkommen wieder in den
Freiherrenstand zurückversetzt. Sie nennen sich seitdem wieder
„Freiherren“ von Rennenberg.
- Quelle: Rund um den Hummelsberg
– die Verbandsgemeinde Linz/Rhein
Verfasser: Adalbert N. Schmitz