Von Karl Anhäuser
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Bei meinem Geburtsort Gierend entspringt ein Wasserlauf, der sich bei der Hümmericher Mühle mit einem Bach vereinigt, der aus Niederhonnefeld kommt.
Von der Vereinigung aus fließt der Bach in Niederbreitbach in die Wied. In der Rengsdorfer Zehntgrenzenumschreibung von 857 wird dieser Wasserlauf "Breitbah" genannt, d.h. Bach, der sich breit erstreckt, ziemlich lang ist. Nach dem Bach benannt, der seit etwa 500 Jahren Fockenbach heißt, wurde die fränkische Siedlung (Nieder-) Breitbach, in der Mundart noch heute "Breebich".
Jünger als diese Siedlung ist das heutige Waldbreitbach, entstanden aus der Besiedlung um die Marienkirche; der Ortsname wurde von der alten auf die neue Siedlung übertragen.Vielleicht war der ursprüngliche Pfarrsitz mit der Laurentiuskapelle in Niederbreitbach. Auf jeden Fall wird 1252 erstmals urkundlich eine "parrochia Breitpach" genannt, also die Pfarrkirche mit dem Kirchensprengel Waldbreitbach. - 1250 werden beide Orte genannt als "villae Breytbach", 1278 erstmals als Unterscheidung Waldbreitbach als "Overbreitbach" und 1281 als "Obernbreidbach". 1429 finden wir erstmals die Schreibung "Grevenbreytbach", als der Ort Waldbreitbach an den Grafen Johann von Wied verpfändet wurde. Danach sind u.a. noch diese Schreibweisen bekannt: 1505 Grewen > Breitbach, 1660 Ober- und Waldbreitbach, 1667 Waldtbreitbach, 1771 Oberbreitbach, 1817 Waldbreitbach.
Zum Kirchspiel Waldbreitbach gehörten u.a. die Hunschaften Oberbreitbach (=Waldbreitbach) mit den Orten Waldbreitbach, Gasbitze, Glockscheid, Mertensacker, Over und Wüscheid und Niederbreitbach mit den Orten Niederbreitbach, Ackerhof, Bürder, Hegerhof, Kelterhof, Kurtenacker, Langscheid, Wolfenacker, Klemenshütte und halb Kurtscheid.
( Ó 2000 by Karl Anhäuser)
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