Winden (Nassau)


Winden ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Lahn-Kreis (Rheinland-Pfalz) und gehört zur Verbandsgemeinde Nassau.


Historie

Urkundlich wurde Winden erstmals im Jahre 1250 in einer Urkunde des Trierer Erzbischofs Arnold von Trier erwähnt. In dieser wird die Kirche zu Winden durch die Gräfin Mechthild von Sayn an das Kloster Arnstein übertragen.

1763 wurde die Pfarrei von kurtrierischen Grenadieren mit Gewalt besetzt und anstelle des Prämonstratenserpaters ein den Trierern genehmer Kaplan eingesetzt.

Ab 1806 war der Ort Teil des Herzogtums Nassau. 1842 brachen in der Gemeinde die Menschenblattern aus.

Nassau wurde 1866 von Preußen annektiert, damit kam Winden in die Provinz Hessen-Nassau und gehörte zum Kreis Sankt Goarshausen.

1864 kam es im Dorf zu einem Großbrand, der laut Ortschronist bereits 14 Tage vor seinem Ausbruch bekannt gewesen sein soll. Ein Teil des Dorfes wurde trotz diesen Umstandes zerstört.

Winden blieb von den Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs weitestgehend verschont. Nach Ende des Krieges besetzten amerikanische Soldaten das Dorf, zogen aber bereits nach drei Tagen wieder ab.


Einwohner

Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort stark verwüstet, die Einwohnerzahl ging stark zurück.

1843: 753 Einwohner.

1939: 452 Einwohner

2017: 711 Einwohner.



Persönlichkeiten

Wilhelm Kurth (* 1. Juni 1893 in Winden (Nassau); + 6. März 1946 in Koblenz) war ein deutscher Politiker (SPD) und von 1945 bis 1946 Oberbürgermeister von Koblenz. Er war Sozialdemokrat und Gewerkschaftssekretär.

Nach der Eroberung von Koblenz durch amerikanische Truppen im März 1945 wurde Kurth am 8. Juni 1945 von der amerikanischen Militärregierung zum Nachfolger des kurzzeitigen ersten Nachkriegs-Bürgermeisters Franz Lanters in das Amt des Oberbürgermeisters berufen. Nachdem sich die Amerikaner am 17. Juli 1945 aus Koblenz zurückgezogen hatten, übernahmen die Franzosen die Militärverwaltung. Die Hauptaufgabe der neuen Stadtverwaltung unter Oberbürgermeister Kurth bestand darin, die Stadt von den Millionen Kubikmetern Trümmerschutt zu befreien, die Infrastruktur wiederherzustellen und die Bevölkerung mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Das größte Problem stellte allerdings die starke Rückwanderung der bis Ende 1944 nach Thüringen evakuierten Bevölkerung dar. In nur kurzer Zeit strömten 40000 Menschen in ihre von den schweren Luftangriffen zerstörten Häuser zurück und stellten die Stadtverwaltung damit vor unlösbare Schwierigkeiten. Am 21. Juli 1945 war der Oberbürgermeister deshalb gezwungen, eine Zuzugs- und Rückwanderungssperre über Koblenz zu verhängen. Um den Wiederaufbau zu fördern, appellierte er am 28. Juli 1945 in einem dramatischen Aufruf an die Koblenzer Bevölkerung. Nach nur zehnmonatiger Amtszeit wurden die Bemühungen durch seinen frühen Tod am 6. März 1946 beendet.


Gefallene / Vermisste

Link: http://winden.asvoja.de/geschichte/krieg/

Wappen

Im Jahre 1446 wurde erstmals das Windener Wappen, welches ein schwarzes Doppelkreuz in silbernen Feld zeigt, urkundlich belegt. 1545 wurde das Windener Wappen bezeugt. 1951 wurde das Windener Wappen als Gemeindesiegel verwendet.


Kirche

Südöstlich von Winden wurde 1768 die Michaelskapelle errichtet.

Die katholische Kirche St. Willibrord wurde 1788/89 erbaut.

1863 wurde die erste Orgel für die Kirche angeschafft. Diese wurde bei Orgelbauer Raßmann zu Möttau bei Weilburg gebaut und kostete 1075 Gulden.

An der Kirche wurde 1897 eine Sakristei angebaut.



Links

Winden (Geschichte, Chronik, usw.)

http://winden.asvoja.de/geschichte/


(Quelle: Gemeinde Winden; Zusammenfassung/Abschrift B. Kewitsch)


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