Wissen an der Sieg (Stadt)

Wissen lieg an der Sieg im nördlichen Westerwald und gehört zum Landkreis Altenkirchen (WW) in Rheinland-Pfalz.

Zur Stadt Wissen gehören die Stadtteile Alserberg, Altenbrendebach, Brückhöfe, Dorn, Ende, Endepfuhl, Glatteneichen, Hausen, Hufe, Köttingen, Neubrendebach, Neuhöfchen, Niederhombach, Nisterbrück, Oberhombach, Pirzenthal, Schönstein, Weidacker, Wendlingen sowie mehrere Weiler (Wohnplätze) und Höfe.


Historie

913 wurde Wissen erstmals urkundlich erwähnt. Die erste Siedlung wurde am Rande der Erzdiözese Köln in der zweiten Siedlungsperiode im Rodungsbezirk gegründet und 1048 „Wisnerofanc“ genannt.

1176 erhielten die Herren von Arenberg, Burggrafen von Kurköln die Grundherrschaft. Nach deren Aussterben 1280 zog das Erzstift Köln das Kirchspiel Wissen links der Sieg als erledigtes Lehen ein.

Der rechts der Sieg gelegene Teil des Kirchspiels blieb den Herren von Wildenburg, deren Linie Werther des Hauses Hatzfeldt-Wildenburg später auch Wissen links der Sieg als Lehen nahm.

Von 1803 bis 1815 kamen die Teile des Kirchspiels zu Nassau, danach wurde das Kirchspiel unter preußischer Herrschaft vereinigt und Wissen wurde Sitz einer Bürgermeisterei.

Nach der Verbesserung der Verkehrsanbindungen im 19. Jahrhundert siedelten sich auch größere Industriebetriebe an.

Wissen links der Sieg und Wissen rechts der Sieg waren zunächst politisch eigenständige Gemeinden, ehe sie am 1. Oktober 1952 zur neuen Gemeinde Wissen vereinigt wurden. Am 19. April 1969 wurden Wissen die Stadtrechte verliehen.

Am 07. Juni 1969 wurden die drei bis dahin selbstständigen Gemeinden Elbergrund, Köttingerhöhe und Schönstein eingemeindet.


Einwohner

Bevölkerungsentwicklung


1815

2629

1961

9166

1835

3151

1970

8951

1871

4623

1987

8321

1905

6282

1997

8814

1939

7702

2005

8538

1950

8447

2017

8419



Wappen

Historisches Wappen

Beschreibung: “In Silber ein schräglinker blauer Wellenbalken, darüber ein schwebendes schwarzes Andreaskreuz, darunter drei rote heraldische Rosen mit goldenen Butzen und grünen Kelchblättern.“

Wappenbegründung: Das 1960 genehmigte Gemeindewappen symbolisiert Lage, Entwicklung und frühere Geschichte des Dorfes. Der Wellenbalken weist auf die Zusammenlegung von Teilen der vorher selbstständigen Gemeinden Wissen rechts und Wissen links der Sieg 1952 hin. Der links des Flusses gelegene Ortsteil gehörte 1803 zum Kurstaat Köln, auf dessen Kreuzwappen sich die Farben Schwarz und Silber beziehen, wobei die Andreaskreuzform an das Bildsiegel des Gerichts Wissen von 1539 erinnert. Die Rosen sind dem Wappen der Herren von Wildenburg-Hatzfeld entlehnt; Wissen rechts der Sieg war einst Teil ihrer gleichnamigen Herrschaft.


Stadt-Wappen

Beschreibung: „In Silber ein schwarzes Andreaskreuz.“

Das Wappen stellt das in einem Siegel von 1539 überlieferte Wappen des Gerichtes Wissen – ein Andreaskreuz – dar und war schon Bestandteil des vorherigen Wappens. Am 2. Oktober 1968 wurde der damaligen Gemeinde Wissen von der Bezirksregierung Koblenz die Genehmigung zur Führung der heute gültigen Version erteilt.
Wappenbegründung: Die Farben, schwarzes Kreuz auf silbernem Grund, weisen auf die Zugehörigkeit Wissens zum Kurfürstentum Köln zur Zeit des alten Reiches hin. Mit der Beibehaltung der alten Symbole soll auch die Erinnerung an den in unserem Raum fast 1000 Jahre umgegangenen Bergbau wachgehalten werden. Das Andreaskreuz ist heute noch bedeutsamstes Warnzeichen unter Tage.


Schönstein / - Schloss

Das Schloss Schönstein wurde 1255 erstmals urkundlich erwähnt. Es ist im Privatbesitzes des Hauses Hatzfeldt-Dönhoff.

Drei dreieckige Hauptbau ist als Randhausburg, bei der sich um einen Innhof die Gebäude gruppieren erbaut. Die Burg wurde immer wieder umgebaut und restauriert.

Ende des 16. Jahrhunderts entstanden Backsteinfassaden, die sich vom älteren Nordflügel aus Bruchsteinmauerwerk abheben. Das barocke Treppenhaus im Südflügel wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet. Im Ostflügel befindet sich eine zweigeschossige Holzgalerie. 1598 wurde die erste Etage und 1623 die zweite Etage gebaut.

Vermutlich errichteten die Edelherren von Freusburg, der die Grundherrschaften Kirburg und Wissen gehörten, die Burg Schönstein.

Durch die Heirat ihrer Erbin Aleidis von Molsberg mit Eberhard von Arenberg gelangten die Besitzungen 1176 an die Herren von Arenberg, Burggrafen von Kurköln. Eberhards und Aleidis' Söhne teilten den Besitz an der Sieg. Heinrich erhielt den Besitz südlich des Flusses, samt Schönstein, und nannte sich weiter "von Arenberg", Gerhard erhielt die Besitzungen nördlich und nannte sich "von Wildenburg".

1280 nach dem Aussterben der von Arenberger-Linie zog das Erzstift Köln das Kirchspiel Wissen links der Sieg als erledigtes Lehen ein. Ab 1281 diente die Burg “Sconensteyne” dem Erzstift Köln als Pfandobjekt. Das Wildenburger Land mit der Wildenburg fiel über die Erbtochter Jutta von Wildenburg an deren Ehemann Johann von Hatzfeldt (+ nach 1407).

1589 erhielt Hermann von Hatzfeld-Werther das Schloss Schönstein als Würdigung seiner Verdienste von Kurköln. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Schloss von schwedischen Truppen besetzt, geplündert und in Brand gesteckt, auf Veranlassung von Wilhelm von Hatzfeld aber wieder aufgebaut.

Seit 1912 ist Schloss Schönstein Verwaltungssitz der Hatzfeldt-Wildenburgschen Kammer. Heute ist es auch Wohnsitz der Familie Graf von Dönhoff.

Im Umfeld des Schlosses entstand der Ort Schönstein. Dieser wurde 1969 in Stadt Wissen eingemeindet.


Kirchen


Kreuzerhöhungskirche (Katholisch)

Die Kreuzerhöhungskirche zu Wissen ist die katholische Pfarrkirche der Pfarrei Wissen im Seelsorgebereich Obere Sieg des Erzbistums Köln. Die in ihren Ursprüngen auf die Zeit um das Jahr 1000 zurückgehende Kirche wurde 1788 durch einen Stadtbrand zerstört, 1804 neu erbaut und erhielt ihr heutiges Aussehen durch eine Erweiterung 1912.

Erlöserkirche (Evangelisch)

Am 14. Juli 1862 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung zur evangelischen Kirche in Wissen.

Schönstein: St. Katharina (Katholisch)

Infos: Geschichte Evang. Kirche Wissen


Gefallene / Vermisste


Die Steinbuschanlage im Wissener Stadtkern ist der ehemalige Friedhof der Wissener Pfarrgemeinde, der nach der Einebung der Gräber im Jahre1929 zu einer Parkanlage umfunktioniert wurde.

In der Steinbuschanlage (ehemaliger Friedhof der 1929 eingeebnet und als Parkanlage gestaltet wurde) befindet sich eine Mahnstätte für die Toten, die der erste Weltkrieg gefordert hat. Auf Bronzetafeln sind alle 253 Männer versehen sind, die in diesem Krieg ums Leben gekommen sind.

Link: https://www.wissen.eu/Gemeinden-Rathaus/Stadt-und-Gemeinden/Stadt-Wissen/Sehensw%C3%BCrdigkeiten


Sehenswertes

Katholische Pfarrkirche Kreuzerhöhung (Grundsteinlegung im Jahre 1000) mit dem Kreuzaltar aus dem Kloster Grafschaft und Freskenausmalung Peter Heckers aus den Jahren 1928–193

Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzerh%C3%B6hungskirche_(Wissen)

Schönstein:

Katholische Pfarrkirche St. Katharina (gehört zum Bereich des Erzbistums Köln, Pastoralbezirk Süd, Kreisdekanat Altenkirchen, Seelsorgebereich Obere Sieg)

Schlossmühle am Mühlengraben, eine ehemalige Getreidemühle; ein teilweise massiver Fachwerkbau aus dem 19. Jahrhundert mit eingeschossigem Bruchsteinanbau

Katholische Kapelle St. Sebastian (auch: Heisterkapelle), eine der ältesten Fachwerkkapellen des Landes. Sie liegt auf einer Anhöhe am alten Verbindungsweg zwischen Schönstein und Wissen. Sie ist die Patronatskapelle der Schützenbruderschaft und wurde 1718 durch den Reichsfreiherrn Hermann von Hatzfeld errichtet, der 1723 auch die Holzstatue des heiligen Johannes Nepomuk stiftete. Die Kapelle zählt zu den ältesten und den wenigen erhaltenen Fachwerkkapellen in Rheinland-Pfalz.

Link: http://schuetzenbruderschaft-schoenstein.de/heisterkapelle


Links


Stolpersteine: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_der_Verbandsgemeinde_Wissen

Die Stadtwerdung : https://www.dilibri.de/rlb/content/structure/1202714


Kirchen der Gemeinde Wissen :

https://www.wissen.eu/Leben-Wohnen/%C3%96ffentliche-Einrichtungen/Kirchen


Orgeln: https://gemeinden.erzbistum-koeln.de/seelsorgebereich-obere-sieg/orgeln/



(Quelle: Chronik Wissen; Zusammenfassung/Abschrift B. Kewitsch)