-Das Altenkirchener Schloss-
Aus dem Jahrbuch 1976 des Kreisheimatvereins Altenkirchen - West Nachdruck mit dessen Genehmigung
Autor: Prof. Dr. K.Fuchs
Zu den Residenzen innerhalb des Kreisgebiets Altenkirchen zählt auch das Schloß in Altenkirchen. Hier entstand um 1317 eine Burg, offenbar zugleich in Verbindung mit der Stadtbefestigung. Von der mittelalterlichen Anlage existierte im 18. Jahrhundert noch eine Tordurchfahrt mit einem Rundturm auf beiden Seiten. Diese Durchfahrt lag an der Stelle des jetzigen Amtsgerichts.
Der Plan der gesamten Schloßanlage ist in Rissen und Aufzeichnungen überliefert, die aus dem 18. Jahrhundert stammen, d. h. daß sie vermutlich auf die neue Stadtplanung im Anschluß an den Brand von 1728 zurückgehen. Danach sah die Anlage, die übrigens im Verlauf des 19. Jahrhunderts niedergelegt wurde, folgendermaßen aus: Parallel zur Straßenflucht im Süden lag der sog. Husarenflügel; durch ihn führte eine Durchfahrt zum Schloßhof. Hier befanden sich unten Stauungen, oben Kammern, westlich neben der Durchfahrt die Wachstube. Im rechten Winkel schloß sich an das östliche Ende der sog. Münzflügel an. Hierbei handelte es sich um ein dreistöckiges Gebäude, dessen westliche Front und südliche Giebelwand mit einem eingebauten runden Turm gänzlich massiv waren, dessen östliche Frontwand hingegen nur in der Höhe des Erdgeschosses. Die beiden darüber liegenden Stockwerke hatten Mauern aus Fachwerk. Die Westseite besaß einen erkerartigen Vorbau. An diesen Flügel schloß sich das sog. Corps de logis an, ein im rechten Winkel nach Osten vorspringender Flügel aus Bruchsteinmauerwerk. Der Schloßhof, nördlich vom Corps de logis begrenzt, war nach Westen durch eine Mauer geschlossen, hinter der im Süden ein rechteckiger Nebenhof lag, der auf der Nordseite von einer Mauer, auf der Westseite von einem Stallgebäude eingefaßt war; im Süden wurde er durch den Husarenflügel begrenzt. An das Stallgebäude sowie den Husarenflügel schlossen sich zwei weitere kleine Bauten an. Derart nahm sich die Schloßanlage aus, von einigen nicht nennenswerten Bauteilen einmal abgesehen.