Das Wort Lar/Lahr/Laar stammt aus dem Keltischen und steht für Grund und Boden, freie, gerodete, Fläche. Die Kelten waren die Ureinwohner und bauten im Westerwald Eisenerze zur Verhüttung ab. Sie wurden um 250 vor Christus von germanischen Stämmen verdrängt.
Funde auf dem Burggelände belegen, dass es hier bereits in romanischer Zeit eine Siedlung gegeben hat.
|
Die Burg (siehe Unterseite) entstand vor 1276 im 13. Jahrhundert und war ein Lehen des Erzstiftes Köln an Salentin von Isenburg. Hier gibt es in der Literatur widersprüchliche Angaben. Teilweise lässt sich auch finden, dass die salentinischen Isenburger Eigentümer der Burg waren und diese erst durch die Verpfändung von 1325 an Köln gekommen sei. |
Eine Klärung kann nur durch Einsichtnahme in die Originale-Quelle erreicht werden. In der Urkunde aus dem Jahr 1325 (Verpfändung der Lahrer Herrlichkeit durch Salentin von Isenburg an Kurköln) werden die Grenzen der Herrschaft Lahr genannt. Zu dieser Herrschaft gehörten die Orte Oberlahr, Burglahr und Heckerfeld. Der Turm stammt aus dem 14. Jahrhundert. Noch im 18. Jahrhundert war sie bewohnt. Heute ist nur noch die Ruine des Turmes, ursprünglich mit fünf Geschossen, erhalten. Sie ist Gemeindebesitz und wurde 1967/1968 restauriert.
Die Lahrer Herrlichkeit wurde 1664 als erledigtes Lehen durch den Erzbischof von Köln eingezogen und fiel 1803, nach Auflösung des Kölner Erzstiftes, an Nassau, 1815 an Preußen und gehört heute zur Verbandsgemeinde Flammersfeld.
Seit 1340 nannten sich die Herren von Isenburg-Braunsberg die Grafen von Wied. Ein weiterer Salentin von Isenburg war bis zu seinem Tod im Jahr 1610 Kurfürst von Köln. In seiner Eigenschaft als Kurfürst von Köln war er sicherlich auch für die Verlehnung/Verpachtung des Hofes zuständig.
Die Kapelle, Maria Heimsuchung, wurde im 17. Jahrhundert aus Bruchsteinen errichtet. Sie liegt gleich unter der Burg und enthält einen einfachen barocken Holzaltar mit einer Muttergottes-Plastik. Bereits 1455 wird eine Kapelle erwähnt. Lange Zeit war die Familie Busley zuständig für das Leuten der Glocken. |
|
|
Die Mühle (siehe Unterseite) soll um 1200 erstmalig erwähnt worden sein (Heimatjahrbuch Altenkirchen, S. 73). Am 10.08.1455 stiftete der Kölner Erzbischof für den Pfarrer der Kapelle in der Herrlichkeit Lahr jährlich drei Malter Korn, die von der herrschaftlichen Mühle beizubringen waren. 1567 werden die Einnahmen der Mühle zu Lahr mit zwanzig Maltern Korn und zwölf Maltern Fruchtmenge genannt. |
1575 wird berichtet, dass die Mühle für zwei Monate stillgestanden hat, da der Müller an der Pest verstorben war. 1576 wurden Reparaturen an der Mühle durchgeführt: das zerbrochene Mühlrad wurde mit einem Eisenband versehen, wodurch es zusammengehalten wird, und der Fußboden wurde erneuert.
1659 verpachtet der Graf von Isenburg durch seine Kanzlei in Hönningen-Arenfels die Mühle an Johann Flocker und seine Ehefrau auf 14 Jahre für 18 1/2 Malter Korn und 3 Malter Korn für die Kapelle. Der Pächter hatte die Mühlengebäude instand zu halten; die Nutzer der Bannmühle (Honschaft Schöneberg und Herrlichkeit Lahr) mussten notwendiges Holz liefern und die Reinigung des Mühlbaches gewährleisten.
Bei Johann "Flocker" dürfte es sich wohl um ein Mitglied der Familie Flöger handeln, die schon recht früh in Burglahr auftritt.
1667 wurde die Mühle an die Brüder Henrich und Conrad Faßbender verpachtet. 1705 lieferten die Mühlenpächter, die Gebrüder Pflüger (wahrscheinlich Flöger, s.v.), die drei Malter Korn für den Pfarrer nach Ehrenstein. Grund hierfür war, dass die seelsorgerische Betreuung der Pfarrei Oberlahr und wohl auch der Kapelle in Burglahr von hier aus erfolgte.
1774 übernahmen Christian Fuchs aus der Bennau und Franz Heuser aus Hohn die Mühle. Die Familie Fuchs war bis 1820 Pächter und danach Eigentümer. Der Mühlenbetrieb wurde etwa 1950 eingestellt. 1974, 200 Jahre nach der ersten Pachtung von Christian Fuchs, wurde die Mühle an Jutta Heine verkauft, die hier ein Reiter-Hotel einrichtete.