Westerwald-Querbahn
Teilstrecke Westerburg - Montabaur / 2010 - 100 Jähriges Jubiläum
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Vorgeschichte Bei der ursprünglichen Bauplanung für die Teilstrecke Westerburg - Montabaur war in Wallmerod kein Bahn- hof vorgesehen. Die Streckenführung sollte von Herschbach/Oww. direkt nach Meudt verlaufen. Die Strecke wäre viel früher fertig gewesen, wenn die Wallmeroder nicht auf der Einbeziehung ihres Ortes bestanden hätten. |
Dafür gab es zwei Gründe: der erste Grund war, daß damals der Wallmeroder Bahnhof ca. 5 Km von Wallmerod entfernt war und der Weg in damaliger Zeit damit viel weit war. Dieser Bahnhof ist der heutige Bahnhof Steinefrenz an der Strecke Limburg - Montabaur. Man mußte von Wall- merod erst nach Weroth und kam dann nach Steine- frenz Bahnhof. Der zweite Grund war, daß Carl Wilderich Graf von Wallderdorf Wallmerod 18.. zum Amtssitz gemacht hatte (Carl Wilderich war damals der führende Minis- ter in Hessen-Nassau, heute würde man Ministerprä- sident sagen) und Wallmerod auf Grund seines Status als Amtsort auf eine Anbindung bestand. Verhandlungen mit der K.E.D (Königliche Eisenbahn- direktion) ergaben, daß ein Schlenker über Wallmerod 10.000 Reichsmark kosten würden. Woher das Geld nehmen? |
der Bahnhof Steinefrenz heute (11/2004)
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Carl Hutter und der Ploppverschuß Carl Hutter wurde in Wallmerod als Sohn des damaligen Bürgermeisters geboren. Er stammte aus der Wall- meroder Gastwirtschaft Meilinger. Mit 17 Jahren wanderte er nach Nordamerika aus. Irgendwann lernte er einen Mann kennen, der ein Patent für einen Porzellan-Flaschenverschuß besaß. Carl Hutter erwarb von ihm das Patent und wurde damit zum Millionär. Da er noch sehr an seiner alten Heimat hing, kam er jedes Jahr im Sommer für ein paar Wochen nach Wall- merod. So kam es, daß er von dem Wunsch der Wallmeroder hörte einen eigenen Bahnhof zu bekommen und spendete seiner Heimatgemeinde 10.000 Reichsmark. Damit ermöglichte er, daß der Streckenverlauf noch einmal geändert wurde und einen Schlenker über Wallmerod machte. |
Wallmerod und der Bahnhof auf einer alten Postkarte (aus Wallmerod-Faltblatt zur Sonderfahrt Schienenbus)
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Der Bahnhof Eine Voraussetzung für den Bau des Bahnhofs war, daß das gesamte Gelände für Bahnhof und Gleisanlagen aufgeschüttet wurde. Heute noch kann man die vorgenommenen Veränderungen des Geländes sehen. Der Bahnhof selbst mußte auf 19 Stelzen gebaut weden und ein absacken zu verhindern. Im Laufe der Zeit wurde der Bahnhof sehr wichtig für die Menschen und die Betriebe in der Umgebung. Man konnte schnell und preiswert in die umliegenden Städte Westerburg, Montabaur und Limburg fahren und Güter konnten transportiert werden. Bis vor kurzem konnte man noch den Anschluß für die ehemalige Firma Rauen erkennen, auf dem in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts Basalt abtransportiert wurde. Bis in die heutige Zeit ist der Bahnhof Wallmerod für den Abtransport von Ton aus den umliegenden Tongruben von großer Bedeutung. In heutiger Zeit finden auf der Teilstrecke Wallmerod - Montabaur außer dem Tontransport leider nur noch Sonderfahrten mit Schienenbus zu besonderen Anläßen statt. Insgesamt kan man sagen, daß die Westerwald Querbahn viel zur Entwicklung des Dorfes Wallmerod, Sitz der heutigen Verbandsgemeinde, und der umliegenden Dörfer beigetragen hat. |
der ehemalige Wallmeroder Bahnhof von der
B8 aus gesehen (10/2004)
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<- der Wallmeroder Bahnhof in den 1960er Jahren (Foto von Herrn Sturm, Wallmerod) warten auf den Zug vor dem Fenster des Bahnofsvorstehers, darüber das Schild Wallmerod,
in den 1960 er Jahren (Foto von Herrn Sturm, Wallmerod) der Bahnhof vom Bahnübergang B8 gesehen. Im
Hintergrund die Verladerampe für Ton (10/2004)
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der ehemalige Wallmeroder Bahnhof von den Gleisen aus gesehen, Prellbock (10/05)
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Bahnübergang
über die B8 aus Richtung Herschbach gesehen. Im
Hintergrund der ehemalige Westerwälder Hof (10/2004)
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von der Straße nach Bilkheim gesehen (06/08) |
von den Gleisen, im Hintergrund die Rampe für die Tonverladung (06/08)
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