56414 Bilkheim
                    
(Verbandsgemeinde Wallmerod)
 
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                            Landschaft in und um Bilkheim

Bilkheim liegt in einer reizvollen, hügeligen Landschaft, die geprägt ist durch das Limburger Becken,

einer lang gestreckten Senke, die sich von Limburg im Süden bis nach Salz, Bilkheim und Dornburg
erstreckt. Das Limburger Becken entstand durch
einen tektonischen Graben aus der devonischen Zeit,
den sogenannten Elzer Graben, der im Laufe der Zeit durch Tone, Sande und Kiese aufgefüllt wurde.

Daher findet man auch heute noch Ton in Bilkheim, der im Tagebau abgebaut wird. 

Landschaft
Blick nach Osten ins Limburger Becken, südlichwestlich von Bilkheim (07/05)
  
Neurother Hahn
der Höhenzug Neurother Hahn, der Apfelbaum im Vordergrund ist voller Misteln (04/08)

Bilkheim liegt an einem Hang am nordwestlichen Rand des Beckens. Von Bilkheim aus erstreckt sich
ein kleiner Höhenzug am Rand des Beckens bis nach Salz, der Neurother Hahn, so genannt, da direkt
an seinem Fuß das kleine Wasserschloß Neuroth liegt. 

Hügel
dies ist die höchste Erhebung im Neurother Hahn (09/06)

Hügel
sie ist 312 m hoch, die Spitze besteht aus Basaltblöcken (09/06)

Als ich ein kleines Kind war, ist mein Opa mit mir das erste mal bis auf die Spitze geklettert. Das war
damals für mich ein tolles Erlebnis.
  
Neurother Hahnder Höhenzug Neurother Hahn im Herbst, die höchste Stelle befindet sich etwa in der Mitte (10/08) Neurother Hahn
die Bäume haben jetzt im Winter die Blätter verloren (11/08)

Neuroth
davor breiten sich oberhalb von Bilkheim Felder aus (10/05)

In den Wiesen unterhalb des Neurother Hahns entspringt der Schafbach, der auch im Wappen von
Bilkheim wieder zu finden ist. Er schlängelt sich in Richtung Struth, um dort in den aus Salz kommen-
den Salzbach zu münden.


RapsfeldRapsfeld mit Hochsitz, im Hintergrund der Neurother Hahn Rapsfeld
das Rapsfeld mit Hochsitz aus anderer Sicht (04/07)

  Marterl
Wenn man in den Wald des Neurother Hahns kommt, findet man an einem Baum ein Marterl. Dieses
Marterl wurde ursprünglich von einem deutschen Kampfflieger gestiftet, der 1945 von den Amerikanern
über Wallmerod abgeschossen wurde. Er konnte sich aber mit dem Fallschirm retten und durch den
Neurother Hahn den ihn verfolgenden Amerikanern entkommen. Er kannte sich in der Gegend aus,
oder war aus dem Westerwald. Aus Dankbarkeit für seine geglückte Flucht brachte er später im Wald
dieses Marterl an. Nach dem Krieg habe ich das Flugzeugwrack noch im Wald oberhalb des Wallmeroder
Bahnhofs gesehen.

Struht
Blick in die Struth, rechts Häuser von Bilkheim, weiter oben Molsberg (10/08)
Struht
Blick in die Struth von Bilkheim aus gesehen (11/08)

Struht
der Anfang der Struth, im Hintergrund oben Schloß Molsberg (10/08)
Eiche
alte Eiche auf der Weide vor der Struth (11/06)

Struht
Weg in der Struth (10/05)

"Helljehäjse""Helljehäjse"
Bevor man von Bilkheim in die Struth gelangt, kommt man zunächst am Bilkheimer Fischweiher vor-
bei und dann an der Bilkheimer Tongrube, in der im Tagebau Tonerde abgebaut wird. Diese Tonerde
wird in Wallmerod in Güterwaggons verladen und nach Italien verfrachtet.

weitere Bilder vom Tonerdeabbau und Verladung



Gräber
auf dieser Tafel wird der Bilkheimer Hügelgräber gedacht (08/07)

Wenn man dann weiter geht, gelangt man an die Stelle, wo 1828 die ersten Urnengräber aus der Hall-
stadtkultur (700-500 vor Christus)
entdeckt wurden. Die Gräber waren mit schweren Basaltplatten aus
dem Neurother Hahn bedeckt. Man entdeckten die Gräber, als ein Vicinalweg durch die Lieblings-
heide
gebaut werden sollte und die Bilkheimer die zu Haufen aufgeschichteten Balsaltblöcke abbauten.
Man entdeckte, daß sich unter den Steinhaufen Grabhügel befanden, die mit Basaltplatten kreisförmig
eingefaßt waren. 1934/35 sollte ein Feldweg über die Lieblingsheide gebaut weden. Dabei entdeckte
man Flachgräber, die nur mit einer Basaltplatte abgedeckt waren. 

Bei den Erbauern der Gräber handelte es sich um einen Volksstamm, der im Elbtal, der unteren Lahn,
im Unterwesterwald, im Neuwieder Becken und jeseits des Rheins, im Hunsrück und in der Eifel boden-
ständig war. Es handelte sich um Nachfahren der sogenannten Urnengräberleute, deren Zug von Süd-
deutschland nach Norden von germanischen Stämmen gestoppt wurde.

Die Funde aus den geöffneten Gräbern kann man heute im Nassauischen Heimatmuseum in Wiesbaden
besichtigen.

 
Bach
dieser Bach fließt unterhalb von Bilkheim in der Struth in den Salzbach (07/05)

Salzbach
der Salzbach fließt durch die Struth (07/05)

Von Salz kommend fließt der Salzbach unterhalb von Bilkheim durch die Struth, an der tiefsten Stelle
des Elzer Grabens. Mehrere Mühlen befanden sich an seinem Lauf, zunächst bei Bilkheim die Struth-
mühle, dann die Schlauder Mühle und nachdem der Bach durch Thalheim geflossen ist, die Neu-Mühle.
Bei Niederzeuzheim fließt der Salzbach in den Elbbach. Die Struth selbst zieht sich hin bis südlich von
Thalheim.
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                                                               Quellen:
                                      
            Barbara Krekel, Guckheim:
              "Zwischen Schulpflicht und Kartoffelernte", die Bilkheimer Schulchronik von 2001
,
                                                     Archiv Manfred Schaaf
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                               erstellt 30.11.2003 Manfred Schaaf, Hainburg/Bilkheim
                                                       geändert 20.01.2015
                                                alle Fotos (c): Manfred Schaaf